17.11.2023
Fotos: Das einzigartige Resort lebt von und mit seiner Umgebung und profitiert von den reichen Schätzen von Land und Meer.
Wir treffen Küchendirektor Bertrand Valegeas auf der Terrasse der Three Admirals Lounge und sind vom atemberaubenden Blick über die gesamte Bucht von Navarino erstmal überwältigt. Der gebürtige Franzose hat die Kulinarik des im Sommer dieses Jahres eröffneten Hotels aufgebaut und ist zurecht stolz auf seine Küche. Er erzählt von wertvollen Lebensmitteln, eigenem Anbau und traditioneller Landwirtschaft. Besonders ins Schwärmen gerät er, wenn er von der Qualität und Frische seiner Fische und Meeresfrüchte berichtet. Sie werden von den Fischer*innen unmittelbar nach den Ausfahrten zum Hotelsteg gebracht. Mit einer weit ausholenden Geste über die Bucht von Navarino betont er, dass er alles von hier bekommt. Stolz zeigt er ein Video auf seinem Smartphone, wo er einen frischen Fang übernimmt, bei dem die Fische zum Teil sogar noch lebendig waren. “Sogar den essbaren Seetang bekommen wir von hier, den sammelt und trocknet eine Dame aus der Nachbarschaft für uns. Auch das Salz, mit dem wir arbeiten, stammt unmittelbar von hier”, sagt Valegeas.
Beim Dinner im griechischen Restaurant Oliviera können wir uns persönlich von der Qualität der regionalen Schätze überzeugen. Mit Seegras roh marinierter Zackenbarsch mit Haselnüssen und Gartenkräutern ist eine wunderbare Kreation, bei der man das Meer über alle Sinne wahrnehmen kann. Auch der gebratene Wolfsbarsch belegte die großartigen Möglichkeiten, aus denen das Küchenteam von Valegeas schöpfen kann. Auch in der Zubereitung machten sie alles richtig, besser kann man Fisch nicht zubereiten.
Baguettes, Croissants und verschiedene Brotsorten werden vor Ort gebacken und bieten pures Vergnügen. Interessanter wie nachhaltiger Side-Fact: die Gemüseabschnitte werden getrocknet und in Burger Buns verarbeitet. Selbst Schokolade wird in verschiedenen Variationen in der Resort-Küche eigenhändig conchiert. Das Dessert “Sokolates” mit pikantem Gianduja-Mousse, dunklem Schoko-Biskuit und heißer wie flüssiger Schokolade ist ein Gedicht.
Bertrand Valegeas ist Franzose. Er versteht es, die kulinarischen Errungenschaften seiner Heimat an seinem Arbeitsplatz in Messenien einfließen zu lassen. Die größte Portion Frankreich findet man in der Brasserie de la Bay, einem F&B-Außenposten des Resorts am benachbarten Golfplatz Bay Course. Hier werden gegrillte griechische Austern lauwarm serviert und zergehen auf der Zunge. Das Beef Tartare ist selbstverständlich handgeschnitten und in Textur und Geschmack perfekt abgestimmt. Die Tarte flambée classique ist ein wohlschmeckender Gruß aus dem Elsass und eine herzhafte Stärkung für hungrige Golfer.
In dem gemütlichen Gastronomie-Bereich am Strand ist die “Pizza Sapienza by Daniele Cason” untergebracht. Hier kann man tief in die Pizza-Geschichte eintauchen und ein mehrgängiges Pizza-Degustationsmenü genießen, inklusive Pizza-Dessert. Der Teig wird über zwei Tage lang geführt und macht die Kreationen äußerst bekömmlich. Ein weiteres Restaurantkonzept ist das Tahir Restaurant, das nur als Abendlokal geöffnet ist und sich auf die levantinische Küche konzentriert, die aus gesunden Mezze-Gerichten von lokalen Höfen besteht.
Die gesamte Ferienregion Costa Navarino ist hinsichtlich Nachhaltigkeit und Green Tourism ein Prestigeprojekt der griechischen Regierung. Auch wenn manche Neubauten erst mit Leben erfüllt werden müssen, die nachhaltige Ausrichtung ist glaubwürdig und überzeugend. Das Mandarin Oriental Costa Navarino ist ein Musterbeispiel, wie Tourismus der Zukunft funktionieren kann. Die gesamte Anlage ist geschmack- und sinnvoll begrünt: Kräuter und Gemüse können vor der Küchentüre geerntet werden. Die gesamte interne Fahrzeugflotte besteht aus E-Mobilen, alle Gäste werden mit E-Bikes ausgestattet. Besonders in der heißen Jahreszeit macht das durchaus Sinn, denn die Anlage ist ganz schön weitläufig und birgt auch den einen oder anderen Höhenmeter. Was natürlich mit prächtigen Ausblicken über die Bucht gedankt wird – von jedem Zimmer, von jedem Restaurant.
Küchendirektor Bertrand Valgeas erzählt von der gemeisterten Herausforderung, dass das gesamte Hotel nun 100 Prozent plastikfrei operiert. So gut wie alle Zutaten kommen aus einem Umkreis von 50 Kilometern. Das kennt man auch von uns zu Hause. Aber dieser Fakt ist dann doch eindrucksvoll: Einweg-Glasflaschen werden im Hotel in einer eigenen Maschine zermahlen und als feinkörniger Sand beispielsweise in den Bunkern auf die Golfplätze ausgebracht.
Beim Bau des Resorts wurden Materialien aus der Region verwendet, inspiriert von den lokalen landwirtschaftlichen Traditionen und dem reichen Kulturerbe der Region. Die Anlage verfügt über 99 lichtdurchflutete Suiten und erdgedeckte Villen mit großzügigen Terrassen sowie privaten Pools, ausgestattet mit kunstvoll gestalteten Wohnräumen, die bequeme Eleganz widerspiegeln, für die Mandarin Oriental bekannt ist. Diesen Standard an Luxus sucht man in anderen Hotels vergeblich. Den Unterschied macht aber immer noch die Software, die Mitarbeiter*innen sind perfekt geschult, strahlen Freude an der Arbeit aus und holen jeden Gast individuell ab.
Das Spa im Mandarin Oriental, Costa Navarino, wurde als ruhiger Ort der Entspannung konzipiert und ist inspiriert von den orientalischen Traditionen der Gruppe in Verbindung mit der üppigen griechischen Flora. Das Spa bietet eine breite Auswahl an entspannenden und belebenden ganzheitlichen Behandlungen. Der 25-Meter-Pool, der vom Innen- in den Außenbereich übergeht, öffnet einen atemberaubenden Blick auf die Bucht. Im Hammam, im kalten Bad und in der Kräutersauna warten einzigartige Detox Anwendungen auf die Gäste. Das Fitnesscenter des Resorts und sein Team aus erfahrenen Trainer*innen unterstützt die Gäste dabei, ihre Fitnessziele während des Urlaubs zu erreichen. Darüber hinaus stehen im Beach Club eine Vielzahl von Wassersportmöglichkeiten, von Paddleboarding bis Wasserski zur Verfügung.
Aktive Urlauber*innen werden sich über das vielfältige Angebot freuen, das von Olivenölverkostungen über traditionelle Kochkurse (siehe Galerie) bis hin zu Besichtigungen zahlreicher historischer Stätten reicht, während Golfliebhaber*innen den 18-Loch Bay Course mit seinem atemberaubenden Blick auf die Küste, der das Resort umgibt, sowie drei weitere hochwertige Golfplätze in der Umgebung genießen können.
Zum Schluss genehmigen wir uns noch einen Drink in der “Three Admirals Loungebar”. Der Name nimmt Bezug auf die bedeutungsschwere Historie der Bucht, die einem zu Füßen liegt. Vor fast 200 Jahren fand hier eine der wichtigsten Seeschlachten der Weltgeschichte statt. Eine Allianz von Engländern, Franzosen und Russen schlug hier unter der Führung von drei Admirälen die osmanische Flotte vernichtend. Noch immer liegen an die 100 Schiffswracks in der geschützten Bucht. Die Schlacht von Navarino war eines der entscheidendsten Ereignisse, das in weiterer Folge die Unabhängigkeit Griechenlands ermöglichte. Wir erheben das Glas und trinken auf freie und unabhängige Griech*innen, deren Gastfreundschaft und Lebensgefühl wir so lieben. Yammas!
von Bernhard Degen
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