11.04.2023
Fotos: In den altehrwürdigen Gemäuern der Grand Hotel-Bar weht frischer Wind. Nicolas Kröger beeindruckt mit großer Spirituosen-Expertise.
Schon am Weg in die traditionsreiche Kavalierbar in der ersten Etage des Wiener Grand Hotels fühlt man sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Gefühlt versinkt man knöcheltief im Flor des Hotelteppichs, rundum glänzen Messig-Einlagen und die Kristall-Luster funkeln wie schon zu Kaisers Zeiten. Auch die denkmalwürdige Kavalierbar, die seit der Corona-Krise nicht mehr bespielt wurde, ist so gestaltet, wie man sich vor Jahrzehnten die Bar eines Grand Hotels vorgestellt hat. So traditionell das Ambiente auch ist, das neue Konzept stellt einen erfrischenden Kontrast dar. Für die Umsetzung hat die Hotelleitung einen Bar- und Spirituosen-Experten engagiert, der schon in der Berliner Barszene für Aufsehen gesorgt hat: Nicolas Kröger.
Bereits als Jugendlicher war Nicolas Kröger von der Produktion von Destillaten fasziniert, altersbedingt widmete sich der junge Mann aber vorerst dem Wein und startete mit einer Sommelier-Ausbildung. Nach seiner Lehre als Hotelfachmann ging er nach England, wo er sich – endlich alt genug für den Genuss von Hochprozentigem – intensiv mit Whisky auseinandersetze. Nach einem Aufenthalt in York arbeitete er in der Bar des Londoner Ritz-Carlton und engagierte sich in der Scotch Malt Whisky Society. Nach weiteren Stationen auf den Malediven und in Südafrika baute er in Deutschland mit seinem Unternehmen Wagemut die Produktion und den Handel mit Spirituosen auf. Kröger kauft am Weltmarkt Fässer mit hochwertigen Destillaten, überwiegend Rum, und veredelt die Inhalte. Mittlerweile verfügt er über ein beachtliches Vertriebsnetzwerk und hat damit ein solides wirtschaftliches Standbein.
Gregor Eisele am Rum-Trolley © Alexander Müller
Super-classy Interior © Alexander Müller
Erfreulich vielfältiges Display © Alexander Müller
Nicolas Kröger liebt alte Fässer © Alexander Müller
Gleichzeitig versuchte sich Kröger in der Berliner Barszene, nach einem Stopp im Rum Depot von Dirk Becker führte er die “The Hat Jazzbar” und eröffnete die Bar Wagemut mit nicht weniger als 1000 Spirituosen im Angebot, manche wurden direkt aus Fässern gezogen. Diese Idee führt Kröger nun in der Kavalierbar Wagemut im Grand Hotel Wien fort: Eine mobile Bar trägt nicht nur ein eindrucksvolles Rumfass, sondern auch das nötige Equipment für das Rühren eines Rum-Cask Manhattans. Der Signature Drink der Bar besteht aus Kavalier Single Cask Rum aus Barbados, Mostello von Meisterbrenner Farthofer und zehn Jahre altem PX-Sherry. Der Rum wird stilgerecht aus dem Fass geschöpft, der Drink wird persönlich vor dem Gast zubereitet.
Das weitere Angebot, das von Bartender Gregor Eisele betreut wird, besteht aus u.a. Cocktails wie dem Clover Club, einem Wagemut Sour (aus PX-Cask-Rum) oder einem “The Rose” mit Kirschbrand von Hiebl und weißem Wermut, allesamt um 16 Euro. Eisele wird in der neuen Bar im alten Ambiente als Gastgeber fungieren. Er stammt aus Baden-Baden, wo er im berühmten Brenners Park-Hotel wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Nach Wien kam er für die Eröffnung der Bar Neue Hoheit im Rosewood Hotel Vienna.
Kröger trägt aber mit seiner Barkarte auch richtig auf: Die Rob Roy Luyury Edition mit 33 Jahre altem Macallan-Whisky und 1940er Graham’s Port kommt auf bescheidene 750 Euro. Man kann aber auch eine French Manhattan Luxury Edition mit Armagnac aus dem Jahr 1893 und 40 Jahre altem Barbeito Malvasia aus Madeira probieren, kostet immerhin 100 Euro weniger. Spirituelle Zeitreisen kann man auch zu seinem Geburtsjahrgang unternehmen, die Bar verfügt über eine Armagnac-Kollektion, die fast lückenlos alle Jahrgänge bis 1959 abdeckt. Abgesehen von Ausflügen in die Spirits-Historie ist die Kalkulation aber durchaus fair. Einen Espresso bekommt man gar schon um einen Euro.
Die Wagemut Kavalierbar im Grand Hotel Wien ist ab 14. April offiziell geöffnet, Dienstag bis Samstag von 17 bis 0 Uhr.
von Bernhard Degen
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