09.08.2023

Gasthaus Seidl: Das Ende einer Ära

Franz Seidl macht nach 54 Jahren Gastronomie Schluss und sagt zum Abschied "schön wars".

Franz Seidl
Franz Seidl © privat

Wenn man den Begriff Urgestein in Zusammenhang mit Wiener Gastronomen bemühen will, dann trifft er auf Franz Seidl zu wie auf kaum Jemanden. Er blickt auf ein halbes Jahrhundert Selbstständigkeit zurück, davor war nur die Lehre im Hotel Sacher Anfang der 70er Jahre. Nun gab er via persönlicher Nachricht bekannt, dass er sein legendäres Gasthaus Seidl mit Ende August schließen und mit 69 Jahren seinen wohlverdienten Ruhestand antreten wird. Küchenchef Alexander Michlfeit hat es zuletzt auf zwei Hauben gekocht und will sich künftig der Forschung in der Lebensmittelindustrie widmen. 

Im Gespräch mit Gault&Millau erinnert sich Seidl an seine Anfänge. Nach seiner Lehre im Sacher hat er neun Jahre lang einen Würstelstand betrieben. "Für 128 Schilling Miete pro Monat"! Die Zeiten haben sich geändert, aber Seidl hat seine gastronomische Karriere Stück für Stück aufgebaut und entwickelt. Die Immobilie seines Gasthauses ist komplett im Eigentum inklusive Keller. Dafür wird nun ein Nachfolger gesucht, Interessenten wenden sich an info@gasthaus-seidl.at.

Bevor wir ganz trübsinnig werden, wollen wir dem Seidl noch einen Besuch abstatten, denn dankbar blicken wir auf schöne Stunden in seinem Edelbeisl zurück. Ähnlich sieht das auch der Wirt selbst, denn unter dem Codewort “schön wars” bekommt man auf jede Flasche Wein und jeden Edelbrand 25 Prozent Rabatt. Die letzte Möglichkeit, an einem der legendären Weinmenüs teilzunehmen, besteht am 24. und 25. August mit dem Weingut Hagn aus Mailberg. 

Von Bernhard Degen

Auf dem Laufenden bleiben

Melden Sie sich kostenlos für unseren wöchentlichen Newsletter an.