Leithaberg: Wie schmeckt ein Ort?

Das Weingut Esterházy hat in den vergangenen Jahren viel dafür getan, um die Vorstellungen von authentischen Leithaberg-Weinen zu verwirklichen. Um das zu erreichen sind die Weingärten etwa seit 2019 offiziell in Bio-Umstellung, die mit dem Jahrgang 2023 vollendet sein wird. Überdies wird mit wertvollem Kompost gearbeitet und der „sanfte Rebschnitt“ angewendet, um den bestmöglichen Saftfluss in den Reben zu erhalten.

Weine im Hier und Jetzt

Insgesamt bringt Esterházy Weine aus vier Ortsgemeinden auf den Markt. Rust weist leichtere Böden auf und überzeugt mit einer eleganten Stilistik, etwa beim Pinot Blanc. Kerngesunde Trauben für Chardonnay sind den luftigen Höhenlagen um St. Margarethen zu verdanken. In Großhöflein finden sich auch lehmige Böden – diese sorgen für Fülle beim Blaufränkisch, aber auch Grüner Veltliner und Pinot Noir fühlen sich hier wohl. Die Lagen in St. Georgen werden schließlich von einem hohen Kalkanteil mit Glimmerschiefereinlagerungen geprägt, der Rotweine mit einer präzisen Säure und Struktur ausstattet. Allen Ortsweinen ist eines gemein: Sie sind regionale Botschafter und sorgen für Wiedererkennbarkeit.

Im Keller kommt vermehrt Holz aus den eigenen Wäldern zum Einsatz, auch alternative Gebinde und Ausbaumethoden werden gerne getestet. Verarbeitet werden nur Trauben aus eigenen Weingärten. So entstehen Weine mit Ausdruck, die gleichzeitig frisch und fruchtbetont schmecken, ohne schwerfällig zu sein. Damit bereiten sie sowohl als Speisebegleiter als auch solo Spannung und Trinkfreude.

Geteilte Passion

Die Vision, die das Weingut von ihrer Herkunft und dem Terroir haben, wäre nicht ohne Menschen mit Passion zu verwirklichen. In den vergangenen Jahren hat sich auch hier viel getan. Das Team wurde um engagierte Mitarbeiter*innen erweitert, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Geschäftsführer Frank Schindler, der aus Südafrika stammende Kellermeister Robert Krammer und Vertriebsleiter Wolfgang Hewarth ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht, die Weingärten nachhaltig zu bewirtschaften, Traditionen und Weinstile zu hinterfragen und neu zu definieren.

Was ist ein Ortswein?

Seit einigen Jahren wird eine der renommiertesten Weinregionen Österreichs – die geschützte Herkunft „Leithaberg DAC“ im nördlichen Burgenland – in einer Herkunftspyramide unterteilt. Die Basis bilden „Gebietsweine“, die ihren Ursprung in der gesamten Leithaberg-Region haben. Die Spitze bilden die „Riedenweinen“, die aus Toplagen erzeugt werden. Die goldene Mitte gehört hingegen den „Ortsweinen“. Diese stammen aus Weinbaugemeinden (Orten) und vereinen gleichsam das Beste beider Welten: Fruchtbetont und zugänglich können sie bereits in ihrer Jugend genossen werden. Sie besitzen aber, den Lagenweinen ähnlich, durchaus Potenzial, um über Jahre hinweg zu reifen. Da die unterschiedlichen Rebsorten, Böden und klimatischen Bedingungen am Leithaberg eine Vielzahl an Interpretationen ermöglichen, obliegt das „schmeckbare“ Ergebnis der Philosophie des Weinguts. 

Weitere Informationen zum Weingut Esterházy unter: esterhazywein.at

Lesetipp: Lagenklassifikation in Österreich

(Kooperation)