16.12.2025

Gelbmanns Gaststube: Wiener Wirtshauskultur mit Geschichte

Seit 1873 ist Gelbmanns Gaststube ein fixer Bestandteil der Wiener Wirtshauslandschaft. In Ottakring verbindet das Haus bis heute gelebte Tradition, ehrliche Küche und herzliche Gastfreundschaft.

Wirtshaus in Ottakring
Wirtshaus in Ottakring © versal.at

Gelbmanns Gaststube blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Bereits 1873 ist der Standort in der heutigen Wilhelminenstraße 62 im Grundbuch verzeichnet. Über Jahrzehnte hinweg wechselten die Besitzer:innen, ehe das Wirtshaus in den 1950er Jahren von der Familie Gelbmann übernommen wurde. Unter Anton und Rosa Gelbmann entwickelte sich das Lokal zu einem angesehenen Vorstadt-Wirtshaus, das für solide Küche und enge Beziehungen zu landwirtschaftlichen Produzent:innen bekannt war.

Erhalt der Wirtshauskultur

Nach wirtschaftlich schwierigeren Zeiten übernahm 1988 die Familie Laskowsky den Betrieb. Mit viel Engagement führten Hans Laskowsky und später sein Sohn Alexander das Haus zurück zu alter Stärke. Gelbmanns Gaststube erlebte eine Renaissance und etablierte sich erneut als beliebter Treffpunkt für Wienerinnen und Wiener, die klassische Wirtshauskultur schätzen.

Kulinarisch steht das Gelbmanns für traditionelle Wiener Küche: deftig, ehrlich und bodenständig. Auf der Speisekarte finden sich Klassiker wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz, gebackene Leber, herzhafte Eintöpfe sowie beliebte Mehlspeisen wie Apfelstrudel oder Marillenknödel. Ergänzt wird das Angebot durch saisonale Spezialitäten – von Wild über Schwammerl bis hin zu Fischgerichten, die je nach Jahreszeit wechseln.

Herkunft und Qualität

Besonderer Wert wird auf die Herkunft der Produkte gelegt. Fleisch stammt vom traditionsreichen Schlachthaus Gissinger, Fisch von der Familie Aibler, weitere Zutaten aus österreichischer Landwirtschaft. Diese Qualität spiegelt sich im Geschmack und in der Beständigkeit der Küche wider.

Auch das Ambiente entspricht dem klassischen Wiener Wirtshaus: gemütliche Stuben, ein einladender Schanigarten im Sommer und ein Service, das familiär und herzlich ist. Viele Stammgäste werden persönlich begrüßt, was die besondere Atmosphäre des Hauses unterstreicht. Diese konsequente Haltung wurde gewürdigt: Für das Jahr 2026 erhielt Gelbmanns Gaststube die Auszeichnung „Wiener Wirtshaus des Jahres“. Der Titel steht für gelebte Tradition, Gastfreundschaft und ehrliche Küche ohne Effekthascherei.

Gelbmanns ist damit ein Fixpunkt der Wiener Wirtshauskultur. Bodenständigkeit, Verlässlichkeit und gute Produkte machen das Haus zu einem Ort, an dem man sich willkommen fühlt – egal ob als Stammgast oder zum ersten Besuch. In einer Zeit schnelllebiger kulinarischer Trends bleibt Gelbmanns gelassen und authentisch: Hier zählt das Echte.

Rezept: Rehragout mit Semmelknödel

Ein kulinarisches Aushängeschild ist das gemeinsam mit Martina Hohenlohe gekochte Rehragout mit Semmelknödel. Das Gericht steht beispielhaft für die Philosophie von Gelbmanns Gaststube: klassische Wildküche, sorgfältig ausgewählte Produkte und handwerkliche Zubereitung, tief verwurzelt in der Wiener Wirtshaustradition. Hier geht es zum Rezept.

(Redaktion)

Auf dem Laufenden bleiben

Melden Sie sich kostenlos für unseren wöchentlichen Newsletter an.