14.08.2023

Kulinarischer Kurzurlaub in Triest

Buchtipp: Christina Dow stellt in “Mein Triest” die besten Restaurants, Buffets, Cafés, Konditoreien und Osmize vor. Ein Best-Of inklusive Google Map.

Canal Grande di Trieste
Canal Grande di Trieste © Unsplash / Sovoque

“Triest ist nicht schön” beginnt Autorin und Gastronomin Christina Dow ihren kulinarischen Reiseführer über die Hafenstadt an der Adria. Und dennoch ist sie ein Sehnsuchtsort für sie selbst und für so viele Österreicher. Triests Schönheit ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber die alte Stadt hat eine lebendige Seele, ihre Bewohner sind Genießer vor dem Herrn und haben eine “Wurschtigkeits-Lebensfreude”, wie Christina Dow so pointiert formuliert. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, ist Essen und Trinken sicherlich die beste Annäherung an die Hafenmetropole. 

Wilde Mischung

Die Triestiner Küche ist ein wildes Konvolut aus friulanischer, slowenischer, österreichischer, böhmischer und ungarischer Küche. Eine Besonderheit stellen sicherlich die Buffets dar, die es in dieser Form wohl nur in Triest gibt. “Eine Mischung aus Wirtshaus, Jausenstation und Feinkostbeisl” mit “fetten Würstel, gekochten und handgeschnittenen Schinken, Geselchtem, Zunge, Innereien, Gulasch, Polpette (Fleischbällchen) und Jota (Sauerkraut-Fleisch-BohnenSuppe)". Triest gilt außerdem als die Stadt des Kaffees, hier wird traditionell geröstet und auf eigene Art getrunken, klassisch als “Nero in B” was man als Espresso “in bicchiere”, also im Glas, übersetzen kann.

Aperitivo: in Triest und in der Südsteiermark

“Mein Triest” ist kein klassischer Reiseführer, sondern eine sehr persönliche Mischung aus Roman und Ratgeber. Christina Dow pflegt einen humorvoll frechen Schreibstil und stellt ihre Stadt anhand ihrer eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen vor. Der Untertitel “Aperitivo-Platzerln, Krautsuppen-Buffets, Osmiza-Eier und andere verrückte Tipps” ist durchaus aussagekräftig. Die italienische Lebenskultur ist bei Dow sogar so stark ausgeprägt, dass sie in ihrer südsteirischen Heimat selbst ein Aperitivo-Lokal betreibt. Die Öffnungszeiten der Pop-up-Bar an der Weinstraße beim Winzerhaus Potzinger in Ratsch erfährt man auf ihrer Homepage

Osmize und Barcolana

Eine weitere triestinische Spezialität sind die Osmize, traditionelle Buschenschanken in den Hügeln rund um Triest, meistens mit herrlichem Ausblick. Dem genussfreudigen Urlauber empfiehlt die Autorin nicht nur ihre liebsten Osmize, sie gibt auch Tipps für Märkte, Feinkostläden, Strände, Aperitivo-Bars, Restaurants, Vinotheken und Veranstaltungen. Absoluter Ausnahmezustand herrscht in Triest bei der Barcolana, der größten Segelregatta der Welt. Die ganze Stadt wird zu einer einzigen Partyzone, nächster Termin ist am 8. Oktober 2023. Spannend sind vor allem die Nächste davor, wenn an jeder Ecke Musiker und DJs Stimmung machen und Bier, Wein, Gin Tonic etc. aus Plastikbechern getrunken wird.

Ein kleines Best-Of

  • Buffets: Da Pepi (eine Institution), L'Approdo (Einheimische)
  • Restaurants: Trattoria Nerodiseppia (Fisch), Imperatore Champagneria & Vineria (schräges Interieur), Trattoria alla Sacchetta (authentisch)
  • Aperitivo Bars: Pier the Roof (Sundowner!), Palato - Salsamentaria (Feinkost)
  • Caffès: Tommaseo (seit 1830!), Sacher (neu)
  • Weinbars: Enoteca Nanut (Wein und Käse), Gran Malabar (bestsortierte Weinbar)
  • Osmize: Coslovich Elda (Meerblick), Ferluga (tolle Jause)
  • Einkaufen: Eataly (das Paradies), Mercato Coperto (legendäres Marktbeisl)

Weitere Tipps in untenstehender Google Map, selbst entdeckt sowie von Christina Dow und ebenso aus "Triest für Fortgeschrittene" von Georges Desrues und Erich Bernard

"Mein Triest" von Christina Dow
Aperitivo-Platzerln, Krautsuppen-Buffets, Osmiza-Eier … und andere verrückte Tipps
Taschenbuch u.a. bei Thalia (35,50 Euro)

von Bernhard Degen


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