Zur goldenen Birn

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Standort

Leonhardstraße 8010 Graz Steiermark

© Philipp Lihotzky
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Testbericht

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In der 450-jährigen Geschichte des Gasthauses Zur goldenen Birn, seit circa 100 Jahren als Parkhotel bekannt, hat man hier wohl noch nie so gut gegessen wie heute. Die Besitzerfamilie Florian tüftelte schon seit längerer Zeit an einem Fine-Dining-Konzept und setzte dieses nun mit Küchenchef Alexander Posch (Stainzerhof, Vinea) kongenial um. Das Besondere liegt darin, dass die Grundlage des obligatorischen zehngängigen, einige Male im Jahr wechselnden Menüs zur Gänze aus alten, vielfach royalen Rezepten und Gerichten aus der Monarchie besteht, die aufwendig zubereitet und an die heutige Zeit angepasst werden. Die optische Darbietung erreicht Perfektion, beginnend mit den Klassikern Szegediner, Pörkölt und Austern-Gulasch (himmlisch die geeisten Sauerrahmperlen!) als Amuse-Bouche. Eine höchst subtile Gerstenschleimsuppe begeistert mit Karotten in verschiedenen Texturen und das Signature Dish, eine wunderhübsch arrangierte „goldene Birne“ aus Gänselebercreme, Birnenmousse, -eis und -granité, macht ihrem Namen alle Ehre. Im Mittelalter beliebt: „blanc manger“ (weißes Gericht), hier aus Wolfsbarsch bester Konsistenz, fermentiertem Karfiol und Joghurt, angerichtet auf original Meißner Porzellan aus der privaten Kollektion der Seniorchefin. Köstlich der Wildschweinebauch und eine aufwendig zubereitete Ente à la Peking. Gespeist wird – an einer Handvoll Tische – im ehemaligen Rittersaal, der umfassend modernisiert wurde und nurmehr mit dezenten Andeutungen (Beleuchtungskörper in Form stilisierter Fackeln) an seine frühere veraltet-schwülstige Ausstattung erinnert. Neben der Weinkarte mit Schwerpunkt Spitzenweine der Südsteiermark wird auch eine glasweise internationale Begleitung geboten. Insgesamt eine große kulinarische Bereicherung für Graz!

Galerie

© Philipp Lihotzky

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