Moderne Atmosphäre, eher schickes Publikum. Regionale, biologische Produkte, der Zugriff darauf trendig-international, aber ohne klare Handschrift. Die Selleriecreme im Amuse-Bouche taucht in sehr ähnlicher Form als Erdäpfelfond zum gebeizten Saibling sowie bei den „gegrillten“, tatsächlich harten und geschmacksneutralen Schwarzwurzeln auf. Es herrschen Temperierungsprobleme: Die Vorspeise ist zu kalt, der Rest maximal lauwarm. Übersüßt und gleichzeitig zu trocken gerät der Brownie mit Erdnusseis. Der Service ist beides: zu eifrig um den ersten Aperitif und die weiteren Bestellungen bemüht (liegt das am Zwei-Stunden-Zeitfenster?), uninformiert über bestimmte Zutaten und vergesslich. Überzeugter sind wir vom Lunchangebot, bei dem die Gerichte unprätentiöser und handwerklich gelungener sind.