01.05.2025
Gault&Millau hat gemeinsam mit den Wein-Experten von Del Fabro Kolarik Rosés aus dem Jahrgang 2024 verkostet und bewertet.
Dem Thema Rosé kommt in der heimischen Weinszene gerade besonders viel Bedeutung zu. Einerseits schwächelt der Absatz von Rotweinen, andererseits sind die Verkaufszahlen von Rosé stark steigend. "Im Jahresvergleich 2023 auf 2024 haben wir mengenmäßig 29 Prozent mehr Rosés abgesetzt", sagt Benjamin Mayr (u.a. Leitung Sortimentsentwicklung Wein bei Del Fabro Kolarik).
Die Vielfalt an heimischen Rosés ist ebenso groß wie deren Einsatzmöglichkeiten. Es beginnt bei der Wahl der Rebsorten, geht über die Verarbeitung im Keller bis zur Reife in Holzfässern oder in Stahltanks. Die häufigsten Rebsorten entsprechen der Verteilung der Rotweinsorten hierzulande: Zweigelt, St. Laurent und Blaufränkisch. Technisch gesehen unterscheidet man zwischen Direktpressung sofort nach der Ernte, Saftabzug nach kurzer Maischestandzeit und Pressung nach längerer Mazeration. Entsprechend unterschiedlich sind dann Farbe, Charakter und Intensität der Weine. Das ergibt dann wiederum eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten, vom unkomplizierten Terrassenwein bis hin zum strukturierten Speisebegleiter.
Die Auswahl der Weine erfolgte ausschließlich aus dem aktuellen Sortiment von Del Fabro Kolarik (Online-Shop: Feingeist) und ist somit nur eingeschränkt repräsentativ. Eingestellt wurden 22 Proben aus Ostösterreich. Weststeirischer Schilcher, der Rosé aus der Sorte Blauer Wildbacher, war zum Verkostungszeitpunkt nicht verfügbar. Diesem wichtigen Segment wird an anderer Stelle gebührend Bühne geboten werden.
Die Weine wurden nach aufsteigendem Alkoholgehalt eingestellt und blind verkostet. Die Verkostung wurde von Benjamin Mayr geleitet. Die Jury bestand zudem aus weiteren Wein-Experten von Del Fabro Kolarik – Christoph Hess, Gerhard Feldhofer und Herbert Reinhardt sowie aus Bernhard Degen als Vertreter von Gault&Millau. Das sind die besten zehn von 22 verkosteten Weinen, alle Jahrgang 2024:
Preisangaben alle aus dem Online-Shop Feingeist.
Den ersten fünf Weinen kann man durchaus das Attribut “erfrischende Terrassenweine mit hohem Spaßfaktor” verleihen. Der Mardonna Rosé 2024 von Markowitsch ist zwar im Aroma sommerlich frisch eingestellt, am Gaumen verfügt er aber über mehr Tiefgang, Cremigkeit und längerem Eindruck, weshalb er durchaus als vielseitiger Speisebegleiter etwa zu asiatischen Fleischgerichten herangezogen werden kann.
von Bernhard Degen
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