Jakob & Ethel im Klösterle

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Standort

Zug 6764 Lech am Arlberg Vorarlberg

Testbericht

Gault&Millau Punkte

17 / 20

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Wer hätte gedacht, dass am ersten Tag der Sommersaison bereits alle Tische besetzt sein würden im etwas anderen Restaurant. Jakob Zeller und Ethel Hoon arbeiten dort, wo die Welt beinahe zu Ende ist und eine Schranke Autofahrer vom weiteren Vordringen abhält. Wer reserviert hat (ja, unbedingt!), sollte sich bemerkbar machen, dann wird ihm aufgetan.Apropos auftun. Das Standardmenü umfasst vier Gänge, fast ohne Fleisch und Fisch, aber eine tierische Erweiterung ist möglich. Pflanzen stehen klar im Vordergrund, und weil dies mehr oder weniger auch für den Winter gilt, wird im Sommer und Herbst konserviert, was das Zeug hält. Sich die Vorratskammer im ersten Stock der urigen Hütte, eines Walserhauses, zeigen zu lassen, lohnt sich.Nun sind das theoretische Konzept und die Erfahrungen von Ethel und Jakob im legendären Fäviken in Schweden das eine, die Umsetzung ist etwas anderes. Schmeckt alles so, wie es schmecken soll? Und wie. Fast zumindest. Der Saiblingstoast mit Tomatenchutney, die Kohlrabiröllchen mit Kastanienmiso, der Mangalitza-Speck: toll. Einen besseren Gemüsegang als jenen mit Mangold und Buchweizen haben wir lange nicht gegessen, nur der Brokkoli vom Grill lässt den Goût von stark erhitztem Fett durchschimmern. Saibling mit einer Sauce aus Lupinen und Latschenkiefer samt Zitronenkoshu-Rösti ist fast so gut wie das Hendl mit schwarzem Curry (Chili, Zwiebeln, Zitronengras, schwarze Tinte und mehr …). Hatten wir den hausgemachten Tofu schon erwähnt? Nein? Ein Knaller!Wer ziselierte Leichtigkeit erwartet, wird überrascht feststellen, dass es auch mal kraftvoll zugehen darf bei Jakob und Ethel. Pavlova mit eingelegten Mirabellen, Milcheiscreme mit gemälzten Sonnenblumenkernen, Krapfen, Heu-Sabayon mit Erdbeerkompott ... Dazu etwas Unerwartetes aus dem klug zusammengestellten Weinsortiment: ein Marsala.

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