07.12.2021

Italiens Weinbau-Visionär Andrea Franchetti ist tot

Der Eigentümer der Weingüter Tenuta di Trinoro in der Toskana und Passopisciaro in Sizilien ist im Kreise seiner Angehörigen in Rom verstorben.

Andrea Franchetti (1949-2021), Foto beigestellt

Die italienische Weinwelt trauert um Andrea Franchetti, einem italienischen Weinproduzenten der sowohl im Bereich der Super-Tuscans als auch mit autochthonen Juwelen Siziliens neue Maßstäbe gesetzt hat. 

Auf der Tenuta di Trinoro in Sarteano (Val D’Orcia) in der Toskana schuf er den Bordeaux-Blend Trinoro, der rasch mit höchsten Punktzahlen der Weinkritiker bedacht wurde. Nach dem Erfolg in der Toskana erkannte er als einer der ersten modernen Weinproduzenten das Potenzial des Ätnas als Weinbauregion und setzte vorerst auf neu ausgepflanzten Petit Verdot den er mit ein wenig Cesanese d’Affile cuvéetierte. Die Schöpfung mit dem Namen Passopisciaro Franchetti war auf Anhieb einer der besten Weine vom Ätna, aber nur der Beginn der Entwicklung. 

Andrea Franchetti war von den teilweise wurzelechten 100 Jahre alten Reben der lokalen Sorte Nerello Mascalese begeistert und begann sie lagenrein auszubauen. Die Rieden sind durch die Lavaströme des Ätna begrenzt und werden vor Ort Contraden genannt, die neuen Grand Crus des Ätna. Die Pioniertaten von Franchetti wurden viel beachtet und fanden viele teils prominente Nachahmer. 

Der kunstsinnige Weinmacher hat einen italienischen Vater und eine US-amerikanische Mutter, war rund um den Globus unterwegs und als Weinhändler in New York sehr erfolgreich bis er schließlich seine eigenen Weingüter gründete. Andrea Franchetti hinterlässt seine drei Söhne Cody, Benjamin und Giordano sowie seine Tochter Baldassarra, denen unser tiefes Mitgefühl gilt. Seine Weine werden ebenso noch sehr lange an ihn erinnern wie die Weingärten, die noch eine große Zukunft vor sich haben.

von Bernhard Degen

Auf dem Laufenden bleiben

Melden Sie sich kostenlos für unseren wöchentlichen Newsletter an.