23.06.2025
Ein Überblick über die charmantesten – und kühlsten – Innenhöfe und Schanigärten der Stadt.
So sehr der Sommer und gutes Wetter geschätzt werden, kann er einem in der Stadt durchaus zu Kopf steigen. Nicht grundlos machen sich Wiener:innen das Phänomen der Sommerfrische zunutze. Dass dies aber nicht zwingend notwendig ist und es auch im Stadtinneren kühle, schattige Plätze gibt, zeigt unsere nachfolgende Auflistung. Das Gute: Neben Schatten bleibt auch in kulinarischer Hinsicht kein Wunsch offen.
Café Kandl
Wen die Gemütlichkeit im Café Kandl in den kälteren Monaten begeistert, sollte im Sommer wiederkehren. Da gibt es die pointiert-zeitgemäßen Speisen und die Weinkompetenz nämlich im entzückenden Innenhof, unter Pflanzen und Magnolienbäumen. Die Chancen stehen gut, dass das Kandl dann vom zweiten Wohnzimmer auch zum zweiten Garten wird.
Kandlgasse 12, 1070 Wien
Piaristenkirche
Der Platz vor der Piaristenkirche könnte sich ebenso gut irgendwo in Italien befinden. Das liegt einerseits am mediterranen Fluidum, andererseits am gastronomischen Angebot. Das Ristorante Il Sestante kocht authentisch italienisch, unter anderem neapolitanische Pizza. Direkt daneben hat sich das Treu am Platzl bereits als fixer Brunch-Spot etabliert, wo es darüber hinaus übrigens weitere Speisen sowie Cocktails gibt.
Treu am Platzl: Piaristengasse 52, 1080 Wien
Il Sestante: Piaristengasse 50, 1080 Wien
Karmeliterplatz
Ein fast genauso pittoresker Platz ist jener vor der Kirche St. Josef im zweiten Bezirk. Wein-Freund:innen schätzen vor allem das Vinifero, wo vorwiegend Low Intervention-Positionen auf der Karte und in den Regalen stehen. Ein paar Gläschen Pet Nat oder maischevergorener Wein und man wähnt sich auf einer Piazza in Süditalien. Im Tachles schräg gegenüber gibt es die wohl besten Pierogi Wiens, ganz viel Beisl-Charme und Begrünung im Gastgarten.
Vinifero: Karmeliterplatz 2, 1020 Wien
Tachles: Karmeliterplatz 1, 1020 Wien
Ulrichsplatz
Wer die Wiener Neustiftgasse entlang spaziert und sich nach einem schattigen Platz sehnt, wird am Ulrichsplatz fündig. Das Café Erich – zu dem das Ulrich einige Meter weiter gehört – lädt ganztags zum Verweilen ein, entweder zum Frühstück, Lunch oder abendlichen Drink.
Café Erich: Neustiftgasse 27, 1070 Wien
Café Ulrich: Sankt-Ulrichs-Platz 1, 1070 Wien
Hotel am Brillantengrund
Ein weiteres Juwel – oder besser gesagt: Diamant – im siebten Bezirk ist das Hotel am Brillantengrund, liebevoll „Brilli“ genannt. Hier sitzt man im Innenhof des Biedermeierhauses, inmitten von sattgrünen Pflanzen und Blumen, und beglückt sich mit der philippinischen Küche von Nanay Mangalino.
Bandgasse 4, 1070 Wien
Gugumuck Gartenbar
Andreas Gugumuck ist vor allem für seine Schnecken bekannt. Dass an seinem Hof in Favoriten abseits dessen wunderbar eingekehrt werden kann, wissen nur wenige. Hier gibt es neben Allerlei Appetitlichem mit Schnecken (Snail & Chips, Schneckenleberkäse, Räucherschnecken) ein weiteres breites Angebot, das auch Vegetarier:innen glücklich macht.
Rosiwalgasse 44, 1100 Wien
Restaurant Eckel
Das Eckel ist eine Wiener Institution. Hier wird man noch von Anzug-tragenden Kellner:innen empfangen und in den schattigen Gastgarten geleitet. Unter Linden- und Kastanienbäumen lässt sich selbst der heißeste Sommertag gut aushalten. Ein Glas heimischer Sprudel, eine kühle Brise, und schon darf auch das Essen wieder etwas deftiger sein.
Sieveringer Straße 46, 1190 Wien
Alte Donau
Kaum ein Gewässer steht so für tageweise Sommerfrische wie die Alte Donau. Sie ist umgeben von mehr oder weniger empfehlenswerter Gastronomie, die im Sommer das Luxusproblem hat, dass sie an schönen Tagen immer ausgebucht ist. Weshalb mitunter die Qualität leidet. Verlässlich gut ist das Bootshaus der Familie Querfeld oder gegenüber Zur Alten Kaisermühle. Alle lieben aber das kultige Strandgasthaus Birner, wo die Kellner:innen ein waghalsiges Schauspiel liefern, wenn sie volle Tabletts über die mitunter stark frequentierte Straße balancieren.
Bootshaus: An der unteren Alten Donau 61, 1220 Wien
Zur Alten Kaisermühle: Fischerstrand 6, 1220 Wien
Strandgasthaus Birner: An der oberen Alten Donau 47, 1210 Wien
Clementine
In einem anderen Universum als der Birner befindet sich die Clementine im Palais Coburg. Sie liegt erhöht auf der ehemaligen Bastei und hat wegen des Zugangs durch das Luxushotel wohl einen der verstecktesten Gastgärten im Herzen von Wien. Die Küche bietet hohes Niveau, ist zeitgemäß und leicht. Das Frühstück ist ebenso sehr empfehlenswert.
Coburgbastei 4, 1010 Wien
von Bernhard Degen und Derya Metzler
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