06.12.2021
Die Avantgardisten des Kochcampus diskutieren über nahe und ferne Zukunft der Gastronomie. Von der Politik kommen ambivalente Signale.
Der aktuelle Corona-Lockdown gibt in Gastronomie und Tourismus existenziellen Grund zur Sorge. Die führenden Köche und Produzenten des Kochcampus hätten sich am vergangenen Freitag zu einem Workshop getroffen. Dieser musste wie so vieles abgesagt werden, allerdings nutzten die Protagonisten den vereinbarten Termin zu einem Online-Gespräch zur Zukunft der Gastronomie. Die Frage, die im Moment am meisten brennt, wurde natürlich auch angesprochen: »Wird der Lockdown am 12. Dezember auch für Hotellerie und Gastronomie enden?«.
Steirereck-Chef Heinz Reitbauer pflegt zwar gute Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern, räumt aber auf Anfrage ein, dass er selbst noch “im Dunkeln tappe”. Dennoch gibt er sich zweckoptimistisch und bereitet alles für eine Öffnung ab 13. Dezember vor. In einem persönlichen Gespräch mit der Gault&Millau-Redaktion zeigt der führende Gastronom kein Verständnis für die Corona-Maßnahmen, die immer wieder Gastronomie und Tourismus am härtesten treffen:
“Wir haben als Branche immer alles getan, dass wir so sicher wie möglich öffnen. Gastronomie war nie ein Infektionstreiber und dennoch trifft es uns immer als erstes und jetzt haben nun schon die 40. Woche geschlossen! Überall anders wird geöffnet und gar nicht kontrolliert, auch alle Länder um uns herum haben offen.«
Heinz Reitbauer
Führende Gastronomen und Hoteliers haben sich zusammengetan, um nachdrücklich auf ihre besorgniserregende Situation aufmerksam zu machen. Besonders die Ankündigung einer "schrittweisen Öffnung" lässt befürchten, dass die Gastronomie wieder übrig bleibt. Betroffen sind nicht nur die Gastronomen selbst, sondern 250.000 Mitarbeiter und etwa 200.000 zuliefernde Landwirte. Die Initiatoren der breit angelegten Initiative haben sich auf diesen Kernsatz geeinigt: "An unseren Tischen findet die Versöhnung, nicht die Spaltung des Gesellschaft statt!". Die Emotionen, die dahinter stehen, sind in einem aufrüttelnden Video festgehalten:
-> ZUM VIDEO (ab 7.12. mittags)
Reitbauer setzt sich wie seine Kollegen dafür ein, dass mit 13. Dezember geöffnet werden kann. Damit könne noch viel von der Weihnachtssaison gerettet werden. Der Schaden für die personalkritische Gastro- und Tourismus-Branche sei ohnehin schon riesig und langfristig angerichtet. Auch Reitbauers Kollegen vom Kochcampus berichten von der Problematik, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu finden und zu halten. Höchst alarmierend ist in diesem Zusammenhang eine eben veröffentlichte Studie über die Employee Experience im Gastgewerbe. Der Global Staffing Report von Medallia Zingle zeigt, dass weltweit 38 Prozent der Beschäftigten es in Erwägung ziehen oder bereits geplant haben, innerhalb der nächsten drei Monate zu kündigen!
Nicht vergessen darf man bei der Lockdown-Problematik die existenzbedrohenden Verluste, die Produzenten bei geschlossener Gastronomie entstehen. Aus der Politik kommen indessen ambivalente Signale. Während Tirols Landeshauptmann Günther Platter und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger Medienberichten zufolge auf ein Ende des Lockdowns drängen, geben sich andere Länderchefs und die Grünen sehr zurückhaltend. Der Corona-Gipfel am kommenden Mittwoch (8. 12.) wird den weiteren Weg weisen – für die betroffenen Unternehmer und deren Mitarbeiter in jedem Fall wieder unglaublich kurzfristig.
von Bernhard Degen
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