23.09.2025
Warum Cacio e Pepe manchmal flockt, manchmal glänzt und es nun sogar nach Harvard schafft.
Normalerweise scheitert man an Cacio e Pepe daheim und redet nicht mehr darüber. Fabrizio Olmeda machte es anders. Warum die Sauce einmal cremig gelingt und das andere Mal , das war ihm zu wenig erklärbar. Also stellte er die Frage, warum drei Zutaten einen solchen Balanceakt verlangen. Cacio e Pepe heißt übersetzt nichts anderes als „Käse und Pfeffer“. Gemeinsam mit Spaghetti ergibt das ein Gericht, das so schlicht klingt wie es tückisch ist. Aus Olmedas Frage wurde eine Studie, aus der Studie ein Preis. Und so stand ein römischer Klassiker plötzlich auf der Bühne in Harvard.
Der Ig-Nobelpreis ist nicht etwa in Stockholm beheimatet, er wird in Harvard verliehen. Seit 1991 wird der kuriose Preis vergeben, mit Applaus und Papierfliegern, die quer durch den Saal segeln. Überreicht werden die Preise von echten Nobelpreisträger:innen, gefeiert werden Arbeiten, die im ersten Moment kurios wirken und im zweiten zum Nachdenken anregen. Heuer eben: Cacio e Pepe (unter anderem).
Olmeda und sein Team fanden heraus, dass der Pecorino nur dann kooperiert, wenn alles zusammenpasst: Temperatur, Stärke, Bewegung. Ist das Pastawasser zu heiß, flockt er. Bleibt es zu kalt, bleibt die Sauce dünn. Dazwischen liegt das kurze Zeitfenster, in dem aus Käse und Kochwasser eine Sauce wird, die jede Nudel gleichmäßig überzieht. In Rom sagt man dazu schlicht: „Es liegt am Wasser.“
Seine Wurzeln hat das Gericht weit weg von Harvard. Schäfer in den Abruzzen hatten Pecorino im Gepäck, Pfeffer als Würze, Nudeln für den Hunger. Am Feuer gekocht ergab sich eine Mahlzeit, die satt machte und Kraft gab. In Rom fand Cacio e Pepe seine Form als Klassiker, der nunmehr auf keiner Speisekarte fehlt.
Wer die preisgekrönte Pasta daheim ausprobieren möchte, findet hier das passende Rezept. Wir wünschen viel Erfolg!
von Angelina Rebel
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