01.10.2025

Top 10: Unsere liebsten Kaffeehäuser

Die Gault&Millau-Redaktion stellt seine Lieblinge in Wien vor. Vom traditionellen Kaffeehaus zum minimalistischen Café mit eigener Röstung.

Café Schwarzenberg
Café Schwarzenberg © tm-photography.at

Zwar bietet sich am 1. Oktober, dem Tag des Kaffees, eine Würdigung wie diese besonders an, in Österreich feiern wir die Kaffeehauskultur aber ohnehin das ganze Jahr über. Sie ist lebendiges Kulturgut und die Lokale, die sich ihr verschreiben, verlässliche Treffpunkte und Rückzugsorte. Neben den traditionellen Cafés, in denen Holzvertäfelungen, imposante Jugendstil-Leuchter und Zeitungshalter den Eindruck erwecken, die Zeit sei stehengeblieben, ist in jüngeren Jahren eine neue Generation an Kaffeehäusern entstanden, die sich optisch minimalistischer zeigen, doch genauso die Kultur fortschreiben. Weil es einem ob des großen Angebots wirklich schwerfällt, sich nur für eine Kategorie zu entscheiden, stellen wir Ihnen nachfolgend die zehn liebsten Kaffeehäuser der Gault&Millau-Redaktion in Wien vor.

Altwiener Kaffeehäuser

Café Central
Es zählt zu jenen Kaffeehäusern, das bei Tourist:innen besonders beliebt ist und für das man nicht selten eine längere Wartezeit in Kauf nimmt. Das Café Central öffnete 1876 seine Türen und gilt seither als Haus mit Tradition, in dem Dichter:innen und Denker:innen gern und oft einkehrten. In klassischem Ambiente, mit Marmortischen und Thonet-Stühlen, wird neben Kaffee und Pâtisserie auch Wiener Küche serviert. Ab dem Frühjahr 2026 wird das Central saniert – als Übergangslösung eröffnete unweit des Stammhauses ein Pop-up-Kaffeehaus unter dem Namen „Decentral“.
Café Central: Herrengasse 14, 1010 Wien
Decentral: Freyung 3/1, 1010 Wien

Café Jelinek
Direkt beim Eintreten entgegnet einem die Vitrine mit Gugelhupf, Schokokuchen und weiteren Mehlspeisen. Daneben gemütliche Fauteuils und kleine Tische. Im Café Jelinek in Wien Mariahilf gibt es neben ganztägigem Frühstück und Süßspeisen auch guten, eigens gerösteten Kaffee.
Otto-Bauer-Gasse 5, 1060 Wien

Café Landtmann
Das Landtmann zählt wohl zu den bekanntesten Cafés der Hauptstadt. Seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1873 zurück und ist seit jeher ein gern besuchter Ort für Kaffeepausen. Neben Torten, Melange und Verlängertem gibt es auch eine Karte mit Wiener Küche.
Universitätsring 4, 1010 Wien

Schwarzenberg
Das Schwarzenberg ist eine Wiener Kaffeehaus-Institution par excellence. Während der Wartezeit wird Zeitung gereicht, oder man vertreibt sich die Minuten mit dem Blick auf den Kärntner Ring. Als eines der ältesten Ringstraßencafé der Stadt besticht es durch seine historische und charmante Einrichtung. Vom klassischen Kaffee bis zu kalten und warmen Gerichten fehlt es hier an nichts.
Kärntner Ring 17, 1010 Wien

Cafe Prückel
Ein weiteres Ringstraßencafé mit ebenso langer Tradition ist das Prückel. Kürzlich wurde es renoviert: Die Polster der Sitzmöbel wurden erneuert und die Wände frisch gestrichen. Dabei wurde behutsam vorgegangen, denn die Inneneinrichtung von Oswald Hardtl aus dem Jahr 1955 steht unter Denkmalschutz. Heute erstrahlt das Kaffeehaus in neuem Glanz und bietet weiterhin gewohnte Qualität, darunter Kaffeespezialitäten, Apfelstrudel sowie die hauseigene „Prückel Schnitte“.
Stubenring 24, 1010 Wien

Galerie

© Café Central

© tm-photography.at

Zeitgenössische Kaffeehäuser

Cà Phê Lalot
Das Cà Phê Lalot von Viola Waldeck und Lukas Stein ist eines dieser Cafés, das sich nicht unbedingt festlegen möchte. Hier lässt man sich von asiatischen, vor allem vietnamesischen, Einflüssen inspirieren und bietet in diesem Rahmen ein Getränke- und Speisenangebot an, das es in Wien sonst nicht gibt. Neben Mapo Tofu auf Sauerteigbrot wird Hijicha-Porridge mit Pflaumen-Tonkabohnen-Marmelade sowie wechselnde Mittagsteller serviert. Pflichtbestellung: Pandan Canelé mit iced Coconut-Matcha!
Wipplingerstraße 25, 1010 Wien

Cafetière
Es sind zwei Dinge, mit denen die Cafetière von Peggy Strobel von sich reden macht. Erstens der urgemütliche 50er-Jahre-Stil des Lokals, zweitens der Schinken-Käse-Toast. Unter Kenner:innen gilt Letzterer als bester der Stadt. Dazu gibt es Espresso & Co. aus einer Zürcher Rösterei. Eigentlich braucht es manchmal auch gar nicht mehr als das.
Wipplingerstraße 25, 1010 Wien

Café Fokus
Weitläufig kann man das Café Fokus nicht nennen, das ist allerdings auch nicht notwendig. Rechts und links vom Eingang gibt es Stammplätze – bzw. Hocker –, im Obergeschoss einen kleinen Workspace. Die Einrichtung ist schlicht, mit hellem Holz, Pflanzen und wechselnder Kunst an den Wänden, alles mit viel Liebe von den beiden Inhabern gestaltet. Sollte keine Sitzgelegenheit frei sein, empfehlen wir, den sehr guten Kaffee (!) mitzunehmen und eine Runde im nahegelegenen Augarten zu drehen.
Kleine Pfarrgasse 28, 1020 Wien

Kaffemik
Im Kaffemik dreht sich alles um beste Kaffeequalität. Seit 2014 gibt es das kleine Café in der Zollergasse, in dem nicht nur Cappuccino, Espresso und weitere Spezialitäten aus eigener Röstung angeboten werden, sondern auch Kaffee-Equipment erworben werden kann.
Zollergasse 5, 1070 Wien

Café Comet 
Als Heimat zahlreicher Specialty-Coffee-Lokale ist Wien Neubau wohl das Epizentrum ebensolcher Betriebe. So auch vom Comet, einem Nachbarschafts-Café in der Kirchengasse in dem Kaffeebar und Shop unter einem Dach vereint sind. Auf der Getränkekarte stehen Cold Brew, wechselnde Kaffeesorten sowie Limonaden. Das Innere des Café Comet ist gemütlich und mit Retro-Flair eingerichtet, das Publikum jung und international.
Kirchengasse 44, 1070 Wien

Galerie

© Fabian Rettenbacher

© Lisa Edi

© Café Fokus

von Derya Metzler

*Unsere Auswahl ist rein redaktionell zusammengestellt. Sollten Sie der Meinung sein, dass ein Betrieb fehlt, freuen wir uns über Ihre und Anregungen.

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