05.04.2022
Ein Wein zur Jause oder als Basis für den Spritzer – das war lange die Bestimmung des Wösch, wie die Sorte liebevoll von ihren Anhängern genannt wird. Aber Achtung – sie kann viel mehr.
Für viele ist es heute noch so: Der Welschriesling ist ein klassischer Brot-und-Butter-Wein und Alltagsgetränk mit wenig Anspruch. Dabei erlebt er gerade eine richtige Renaissance. Die Winzer trauen sich mehr, gestehen dem Wösch eigenen Charakter zu und trimmen ihn nicht mehr nur auf frisch – fruchtig – süffig. Um die Weine bekannter zu machen, gab es im Vorjahr Wöschmeisterschaft. Die Sommeliers René Kollegger, der als Steirer schon lange die Fahnen für die unterschätzte Sorte hoch hält und Gerhard Retter, heimischer Weinspezialist mit Wohnsitz München, testeten mit einem Paneel von ausgewählten Verkostern 240 Welschrieslinge. Das Fazit aus dem Tasting: die Qualität ist überragend, Bandbreite der Sorte ist enorm breit. Eine Fortsetzung der Wöschmeisterschaft ist 2023 geplant. Für mich persönlich hat der Welschriesling in seinen vielen Facetten und wenn Winzer mit Herzblut dahinter stehen, Aufmerksamkeit verdient. Vom knackig-frischen Wein, der auch in der Jugend schon Spaß macht, über den Rieden-Wein mit Ausdruck, Tiefgang und Struktur, bis hin zur Trockenbeerenauslese, ist da so viel drin. Und auch in Sachen alternativer Ausbau ist der Wösch top.
Was viele nicht wissen: Mit rund 7,2 Prozent Anteil an der heimischen Weißweinrebflächerangiert der Welschriesling nach dem Grünen Veltliner auf Platz zwei. Er gilt in Österreich als autochthone Rebsorte, wird aber auch in Kroatien als Grasevina und in Ungarn als OlaszRizling angebaut. Norditalien, wo er als Riesling Italico existiert, ist wahrscheinlich seine ursprüngliche Herkunft. Rebsortenkundler bezeichnen den Elbling, der hauptsächlich in Deutschland an der Mosel wächst, als seinen engsten Verwandten. Von der Abstammung her nichts zu tun hat er mit dem Riesling. Beide tragen lediglich den gleichen Namen. In Österreich wird der Welschriesling aufgrund seiner hohen Säure vielfach als Grundwein für Sekt verwendet. Mit seinem starken Charakter passt für alle Ausbaustile – von klassisch bis zu maischevergoren. Aufgrund seiner Performance, wie späte Reife ohne seine markante Säure zu verlieren, ist er auch Garant für hochwertige Süßweine. Top-Winzer, die mir hier besonders aufgefallen sind: Tement/Südsteiermark, Starka/Eisenberg, Lichtenberger-Gonzalez/Leithaberg, Weinlaubenhof Kracher/Neusiedlersee, Feiler-Artinger/Burgenland, Judith Beck/Neusiedlersee, Maitz/Südsteiermark, Neumeister/Vulkanland Steiermark.
Trockene Weine:
2019 Welschriesling Weinstock Alte Reben, Tement/Südsteiermark, 19/20 Punkte
2018 Welschriesling 3330. Thomas Straka/Eisenberg, 18,5/20
2017 Welriesling Tres Cuartos, Lichtenberger-Gonzalez/Leithaberg, 18,5/20
Süßweine:
2018 Welschriesling N° 8 Zwischen den Seen TBA, Weinlaubenhof Kracher/Neusiedlersee 19,5/20
2018 Welschriesling N° 9 Zwischen den Seen TBA, Weinlaubenhof Kracher/Neusiedlersee 19/20
von Petra Bader
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