18.07.2023

Neueröffnung: Atelier Moessmer Norbert Niederkofler

Der Südtiroler Spitzenkoch eröffnet in der ehemaligen Tuchfabrik Moessmer in Bruneck ein eigenes Restaurant. Höchstes Niveau garantiert.

Lukas Gerges und Norbert Niederkofler
Lukas Gerges und Norbert Niederkofler © Jürgen Schmücking

Damals, vor einigen Monaten war es ein ziemlicher Paukenschlag. Norbert Niederkofler, Südtirols einziger Fünf-Hauben- und Drei-Sterne-Koch verliert sein Restaurant, das St. Hubertus, weil das Hotel, das Aman-Partnerhotel Rosa Alpina in St. Kassian, umgebaut wird (Gault&Millau hat berichtet). Ein paar Wochen danach haut der Koch noch einmal ordentlich auf die Pauke, holt seine Schüler auf den Berg und legt damit einen fulminanten Abgang hin.

Dabei zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt bereits ab, wohin der Weg gehen wird. Von einem "neuen Projekt" wurde getuschelt. Und von Bruneck. Genaueres wusste aber niemand, und Niederkofler beließ es dabei. Jedenfalls darf man von einem Koch, der in kulinarischer Hinsicht alles erreicht hat, einiges erwarten. Vorweg: Diese hochgesteckten Erwartungen werden von Niederkofler und seinem Team mehr als erfüllt. Am 14. Juli ging es los.

Es fängt bereits bei der Location an. Das Atelier Moessmer Norbert Niederkofler hat seine Heimat in der denkmalgeschützten Villa eines Brunecker Tuchfabrikanten gefunden. Genauer auf dem Areal der Tuchfabrik Moessmer in der Walter-von-der-Vogelweide-Straße am Stadtrand von Bruneck. Eine unglaublich große und offene Küche als Herzstück, eine kleine persönliche Bibliothek, eine Lounge, in der die Abende beginnen und auch enden, überschaubare Räume, um zu dinieren.

Galerie

Zum Bestand des Atelier Moessmer gehört eine historische Bibliothek

Zum Bestand des Atelier Moessmer gehört eine historische Bibliothek © Jürgen Schmücking

Das Restaurant erstreckt sich über mehrere Räume

Das Restaurant erstreckt sich über mehrere Räume © Jürgen Schmücking

Optische Kostproben...

Optische Kostproben... © Jürgen Schmücking

© Jürgen Schmücking

Das Menü heißt - wie sollte es bei Niederkofler anders sein - "Cook the Mountain". Dabei geht es Niederkofler nicht unbedingt um einen radikalen Regionalismus, der mit einem imaginären Zirkel einen engen Kreis um das Restaurant, beziehungsweise die Küche zieht. Es geht ihm ums Alpine. Also um den Berg. Um die Höhe. Einige Gerichte im Menü sind neu und umwerfend. Die geräucherte Forelle. Oder das Robiola-Risotto mit Brunnenkresse. Andere sind alte Bekannte, die Niederkofler beim Umzug ins Atelier - zum Glück - mitgenommen hat. Die Rote Bete Gnocchi.

In Sachen Wein hat er auch jemanden mitgenommen. Einen - mittlerweile - alten Weggefährten. Auch, wenn der noch ziemlich jung wirkt. In Wahrheit ist er ein alter Hase und ein Profi sondergleichen: der Innervillgratner Sommelier Lukas Gerges. Der sorgt mit beherztem Griff und sicherer Hand für Weinerlebnisse, die in Erinnerung bleiben.

Kurz: ein grandioser Start und eine uneingeschränkte Empfehlung. Ab ins Pustertal.

von Jürgen Schmücking


TIPP: Norbert Niederkofler ist Stargast bei den Festspielen der alpinen Küche am 2. Oktober in Zell am See-Kaprun.

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