25.01.2022

Studie: Weintrinken senkt Risiko einer Covid-Infektion

Wein soll vor Corona schützen, Bier das Risiko erhöhen. Nur eine Studie, aber immerhin wurden fast 500.000 Krankenakten analysiert.

Leben Weintrinker länger oder bloß genussvoller?
Leben Weintrinker länger oder bloß genussvoller? © Shutterstock

Man kennt sie zur Genüge, diese Studien: einmal ist eine gewisse Menge Wein gesund, dann wieder doch nicht. Die gesundheitsrelevanten Auswirkungen von Alkoholkonsum sind niemals monokausal und lassen offenbar reichlich Interpretationsspielraum. Wie auch immer, wir Weintrinker nehmen jede Studie wohlwollend auf, die bescheinigt, dass Wein gesund ist. 

Aktueller Anlass zur Berichterstattung ist eine Studie der UK Biobank, die herausgefunden haben will, dass Weinkonsum das Risiko einer Covid-Infektion senkt. Die schlechte Nachricht gleich hinterher: Biertrinken erhöht den Angaben zufolge das Risiko einer Covid-Infektion und zwar gleich um 28 Prozent! Interessant ist zudem ein Aspekt der Studie, der sogar zwischen Weiß- und Rotweintrinkern unterscheidet: Freunde des roten Rebensaftes haben ein zehn bis 17 Prozent geringeres Risiko, sich mit Covid zu infizierten – bei Genießern, die Weißwein oder Sekt bevorzugen war das Risiko nur noch um sieben bis acht Prozent geringer. 

Alltagsempiriker sehen da sofort eine Korrelation, wenn man beispielsweise das Bier-dominierte Bundesland Oberösterreich mit dem Wein-Bundesland Burgenland vergleicht: Einerseits sehr starkes Infektionsgeschehen, andererseits war das Burgenland immer Corona-Musterknabe. Doch das ist reine Spekulation, die Impfquote hat wohl viel mehr damit zu tun.

Wissenschaftlich fundierter ist jedenfalls die vorliegende Studie, die in der Fachzeitschrift Frontiers of Nutrition veröffentlicht wurde. Hierbei wurden die Krankenakten von 473.957 Personen untersucht, wobei der Alkoholkonsum und die Covid-Infektion während des gesamten Verlaufs der Pandemie verfolgt wurden. Die Studienautoren halten jedenfalls fest, dass die nachteiligen Auswirkungen des Alkoholkonsums zweifelsfrei dokumentiert sind.

Und wir fragen uns abschließend, wie es sich auswirkt, wenn man zum Aperitif gerne Sekt trinkt, zum ersten Gang Weißwein, zum zweiten Gang Craft Beer und zum Hauptgang Rotwein? (Den Digestif lassen wir einmal beiseite).

von Bernhard Degen
 

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