Gault&Millau Punkte
15,5
/ 20
Mit seinem zweiten Standbein, dem Bistro, hat Konstantin Filippou in der Wiener Gastroszene zweifelsohne Pionierarbeit geleistet. Die Mischung aus lässigem Understatement, Shabby-Chic, hochwertiger, aber unaufdringlich ehrlicher Küche und auf Natural Wines fokussierter Weinkarte hat mittlerweile an mehreren Orten der Stadt durchwegs erfreuliche Nachahmer gefunden. Das o boufés ist mittlerweile nicht mehr Avantgarde und erfüllt die Erwartungen ohne große Überraschungen. Das gilt für die Saiblingsterrine mit Rettich und Pistazie ebenso wie für das Garnelensaganaki – was übrigens nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, ein asiatisches Gericht ist, sondern ein Klassiker der griechischen Küche. Die Goldbrasse wird von sehr intensiv schmeckenden Edamame (grün geerntete Sojabohnen) ein wenig zugedeckt, beim Stör mit Enoki-Pilzen und dem gefüllten Stubenküken mit Specklinsen und Trüffel passt hingegen alles – und das gilt auch für die Desserts. Die im Vorjahr hier als „ausgedünnt“ bemängelte Weinkarte ist wieder bestens bestückt und bietet viel Interessantes.