▷ VieVinum-Veranstalter M.A.C. Hofmann startete Cross-Mentoring Projekt - News - 2024

24 junge Winzerinnen und Winzer bilden den ersten Jahrgang der neu ins Leben gerufenen Gerd A. Hoffmann-Akademie der VieVinum.
© VieVinum/Christine Miess

Thomas Schuster hat schon fast alle Fäden im elterlichen Weingut in Großriedenthal am Wagram in der Hand. Trotzdem gibt es immer noch offene Fragen und die eine oder andere Unsicherheit. Um sie aus dem Weg zu räumen braucht es manchmal einfach den Blick von außen als Impuls. Mit seinen zwei Mentoren Sommelier André Drechsel und Küchenchef Paul Ivic vom Wiener Restaurant Tian diskutierte der junge Winzer Fragen wie: Wohin entwickelt sich die Weinbranche, welchen Weg geht die Küche Österreichs und vor allem welche Erwartungen haben die Gäste, beziehungsweise Kunden? Die Ergebnisse daraus helfen ihm als Kompass für die Zukunft. Thomas Schuster ergänzt noch: „Für mich ist der Rote Veltliner die USP im Weingut und ein toller Speisenbegleiter. Darüber haben wir viel gesprochen. Mittlerweile ist er auch im Tian auf der Weinkarte gelistet“.

Mit Herbst 2021 startete VieVinum-Organisatorin Mag. Alexandra Graski-Hoffmann im Andenken an ihren Vater und VieVinum-Gründer Gerd A. Hoffmann die gleichnamige Akademie. Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager konnte als Schirmherr gewonnen werden. Durch das Cross-Mentoring Projekt, konnten erstmals 24 Nachwuchs-Winzerinnen und -Winzer mit namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft ohne Berührungsängste in Kontakt treten. Die gemeinsame Arbeit drehte sich um Themen wie Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, Tourismus sowie um spezifische Fragen der Weiterentwicklung des Weinguts oder der eigenen Persönlichkeit.

Gober&Freinbichler

Auch Dominik Gober und Gerald Freinbichler haben dadurch enorm profitiert. Sie führen das noch junge Weingut Gober&Freinbichler im Mittelburgenland. Die Beiden lernten sich 2008 durch ihre Arbeit bei Franz Weninger in Horitschon kennen. In kürzester Zeit wurden sie in Österreich sehr erfolgreich. Kein Wunder, auch in der Verkostung für unseren Gault&Milau Weinguide strahlt ihre Kollektion jedes Jahr. Für die Zukunft ist ihr Ziel im Export noch aktiver zu werden. Ihr Mentor, Michael Krammer von Ventocom, riet ihnen, sich dabei nicht zu verzetteln, sondern auf Kernmärkte zu konzentrieren. Das bringe langfristig mehr Erfolg und teile die Kräfte und betriebswirtschaftlichen Mittel besser ein. „Für uns ist es super, von einem branchenfremden, erfahrenen Unternehmer, der weiß, wie wichtig strukturiertes Vorgehen ist, zu lernen. Unser Fokus ist nun zuerst der deutschsprachige Raum“, sagt Freinbichler.

Von Beginn an wurden die Mentees aufgerufen, sich Ziele zu setzen und damit aktiv auf die Mentorin oder den Mentor zuzugehen. Das Team von M.A.C. Hoffmann begleitete die Tandems bei ihrer Zusammenarbeit, stand beratend zur Seite und hielt deren besondere Momente in einem Online-Tagebuch fest. Im Rahmen der VieVinum gestalten die jungen Winzerinnen und Winzer eine Masterclass zum Thema Zukunft des Weins. Moderiert von den beiden Weinexperten Nicole Retter (Deutschland) und Thomas Breitwieser (Österreich) geben sie anhand ausgewählter Weine Einblicke in ihre persönliche Philosophie und Zukunftsvision als nächste Winzergeneration.

Weingut Fischer Weine in St. Anna am Aigen

Bernhard Fischer, der mit Bruder Klaus und Schwester Claudia, das Weingut Fischer Weine in St. Anna am Aigen führt, erzählt: „Wir sind noch mitten im Aufbau. Die letzten Jahre haben wir unseren kleinen Betrieb im Nebenerwerb geführt. Mittlerweile haben wir vier Hektar Weingärten und möchten in der Zukunft komplett davon leben können“. Als Mentoren wurden ihnen Lilli und Joachim Gradwohl zur Seite gestellt. Die beiden Profis mit langer Erfahrung in der Highend-Gastro wagten vor zwei Jahren an der südsteirischen Weinstraße mit ihrem Restaurant Lilli & Jojo in einem touristisch geprägten Umfeld einen Neuanfang, bei dem sie einige Hürden nehmen mussten. In diesem Sinn sind sie tolle Vorbilder für die Fischers. Sie bestärkten sie, auf ihrem Weg zu bleiben und sich nicht zu verbiegen. Die fünf haben auch schnell einen persönlichen Draht zueinander gefunden. Im Juni ist das nächste Treffen fixiert. Schnell ist aus dem Mentoring eine Partnerschaft geworden.