Aurelio’s

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Standort

Tannberg 6764 Lech am Arlberg Vorarlberg

© Aurelio’s
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Testbericht

Gault&Millau Punkte

17 / 20

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Das aus zwei Einheiten bestehende Fünf-Sterne-Superior-Chalet-Hotel Aurelio gehört zu den luxuriösesten Beherbergungen in Westösterreich. In den beiden Pools im Keller kann man tatsächlich „Längen“ schwimmen und sich danach vielleicht am offenen Lobby-Kamin und bei einem Cocktail wärmen. Beim Angebot im À-la-carte-Restaurant versucht man, für die sehr vermögende Hausklientel den Spagat zwischen einer absichtlich rustikalen Karte mit Wagyu-Burger, Wild-Käsekrainer und „From nose to tail“-Federvieh einerseits und einem klassischen Gourmetmenü andererseits zu schaffen. Und es gelingt mit Bravour! Der neue Tiroler Küchenchef startet mit Austern, Rote Rüben Tatar und Kaviar und setzt mit einem Rohkost-Cannellono mit Molkemarinade nach. Beides herrlich schmeckend und erfrischend. Das offene Ei mit Spinat, pochiertem Wachtelei und mit brauner Butter aromatisiertem Kartoffelschaum fällt unter die Kategorie „Bestseller“. Sehr clever zubereitet ist dann der unter der Räucherglocke servierte Saibling mit Bio-Ei-Espuma und Pulver von getrockneter Fischhaut. Die Kreation des neu und dekorativ interpretierten Tomaten-Brot-Salat ist für Auge und Gaumen gleichermaßen ein Highlight. Zander wird an dieser Adresse auf Ochsenschwanzraviolo im Trockenwurstsud serviert – eine alpine „Mare e monti“-Abwandlung. Den genau richtigen Garpunkt trifft man beim Dry-Aged-Wagyu vom heimischen Züchter, begleitet von einer hervorragend zubereiteten Mille-feuille von der Bergkartoffel und Urkarotte. Die Selektion von Alpkäse wird dieses Mal nicht in Anspruch genommen, sehr wohl aber die Variation vom Granny-Smith-Apfel: mit Ingwer und Limette marinierte hauchdünne Apfelscheiben und grünes Apfeleis. Bei den kleinen Naschereien zum Espresso-Schluck sollte man die Portwein-Thymian-Praline jedenfalls probieren. Die Serviceleitung agiert seit Jahren in Hochform und bringt so manche Weinüberraschung aus dem sehr gut sortierten Keller hervor. Diese Genussadresse ist seit vielen Jahren ein sicherer Hort für Feinschmecker. Die Wertung von 17 Punkten verstehen wir nicht als Abwertung, sondern als neue Einordnung für einen neuen Mann in der Küche. Einen Mann mit viel Potenzial, wohlgemerkt.

Galerie

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