Schlosskeller Südsteiermark Gourmetstube

Der Schlosskeller Südsteiermark liegt westlich von Leibnitz, vom Sulmsee und dem Seggauberg nur einen Steinwurf entfernt. Bei Schönwetter wird das Überraschungsmenü draußen, auf der Terrasse, serviert. Oder eben drinnen, in der gastlichen Stube. Markus Rath, vormals Georgium am Längsee, verantwortet sowohl die Küche im Wirtshaus wie auch jene der Gourmetstube. Um Letztere geht es hier. Und um das Überraschungsmenü, das dort angeboten wird. Es startet mit einem Saibling. Wunderschön im Ring angerichtet mit Kresse und Schafsjoghurt. Ein herrlicher Auftakt. Erfrischend, hocharomatisch, zauberhafte Textur. Gedämpft-gebackenes Brot im Dim-Sum-Körberl und mit pfeffriger Butter serviert. Später kombiniert Rath Amurkarpfen mit Kalbsbries. Dazu Radieschen und Brennnessel. Sehr gelungen. Der Garpunkt des Graskarpfens ist Weltklasse, das Bries an seiner Seite eine überraschende, wenngleich großartige Ergänzung. Als Käsegang wird Schwarzes Schaf vom Nuart auf den Tisch gestellt. Wow! Nicht nur der Käse. Das ganze Menü. Abschließend können wir nur betonen, dass uns unsere Unaufmerksamkeit im vergangenen Jahr leidtut. Die Küchenlinie und die Performance hätten da schon früher genaueres Hinschauen verdient. Sie ist authentisch und bodenständig, gleichzeitig aber von beeindruckender Tiefe und Finesse. Eingekauft wird großteils von Partnern und Landwirten der Region, und weil das Restaurant im Herzen der Südsteiermark liegt, beeindruckt nicht nur die Küche. Auch der Keller kann sich sehen lassen. Folglich wird die Weinkarte auch nicht Weinkarte, sondern „Weinbuch“ genannt und bietet spannende Kapitel: Bio, Jahrgangstiefe, Raritäten und die einen oder anderen Juwelen aus dem Alpen-Adria-Raum.