07.09.2023

Anuscha Kapdi über Mehrweg als Zukunft

Die Brand Managerin von Coca-Cola Österreich über Abfall-Vermeidung, Ästhetik und Kreislaufwirtschaft.

Anuscha Kapdi
Anuscha Kapdi © Martin Steiger

Gault&Millau hat mit Anuscha Kapdi, der Brand Managerin von Coca-Cola Österreich, über die aktuelle Mehrweg-Kampagne der Getränkefirma gesprochen. Die Top-Managerin gibt Auskunft über die Marktsituation, die aktuellen Herausforderungen, die Zukunft von Mehrweg-Produkten und die zu erwartenden Auswirkungen des geplanten Einweg-Pfands.

Gault&Millau: Wie hat sich die Nachfrage nach Mehrweg-Produkten bei Coca-Cola Österreich in den vergangenen Jahren entwickelt?
Anuscha Kapdi: In der Gastronomie sind unsere Mehrwegglasflachen bereits seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz, aber besonders im Lebensmittelhandel haben Mehrweggebinde für den Konsum zu Hause an Bedeutung gewonnen und werden zunehmend nachgefragt. Die steigende Nachfrage können wir durch die neue Abfülllinie am Produktionsstandort im burgenländischen Edelstal bestens bedienen und können das Mehrwegangebot auch hinsichtlich der bevorstehenden Mehrwegquote für den Handel mit attraktiven Innovationen erweitern. Derzeit liegt unser Mehrweganteil gemessen am Produktionsvolumen bei 14,2%, wir gehen davon aus, dass dieser Anteil durch unsere Mehrwegoffensive mit den neuen Produkten künftig signifikant steigern wird.

Welche Vorteile sehen Sie konkret in den Mehrweg-Glasflaschen?
Glasflaschen garantieren generell höchste Produktsicherheit und reinen, unverfälschten Geschmack. Mehrweg-Glasflaschen sind noch dazu Abfallvermeider und ein wichtiger Beitrag für die Kreislaufwirtschaft. Sind die Transportwege kurz, sind Mehrweggebinde eine besonders umweltfreundliche und nachhaltige Wahl.

 Zu welchen Anlässen, glauben Sie, greifen Konsument*innen eher zu Glas- als zu Plastikflaschen?
In Restaurants sind Glasflaschen ein fixer Begleiter am schön gedeckten Tisch. Gerade bei besonderen, festlichen Anlässen wie Familienfeiern, sommerlichen Grillpartys oder dem gemeinsamen Kochen mit Freunden wird oft Wert auf eine liebevoll gestaltete Tafel gelegt. Ästhetische Flaschen, die auch den Produktgeschmack optimal transportieren, tragen viel zur Gesamtkomposition einer Mahlzeit bei.

Ab 2025 gilt in Österreich für Plastikflaschen und Getränkedosen ein Einwegpfand. Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Einführung auf die Nachfrage von Mehrwegprodukten auswirken?
Das Pfand auf Einweggetränkeverpackungen wird einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sammelquoten bei PET und Aluminium leisten. Wir erwarten, dass die Nachfrage nach Mehrwegprodukten auch in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Denn ab 2025 wird der Weg zum Rücknahmeautomaten nicht nur für Mehrweggebinde erforderlich sein, sondern auch für die Rückgabe jeder PET-Flasche und Getränkedose.

Weltweit wird von Coca-Cola bis 2030 eine Mehrwegquote von 25 Prozent angestrebt. Gibt es Länder, in denen das jetzt schon gut funktioniert und Länder die als größte Herausforderungen gesehen werden?
Natürlich gibt es in jedem Markt unterschiedliche Voraussetzungen. Mehrwegsysteme sind international generell nicht sehr verbreitet. Österreich geht mit der gesetzlich verbindlichen Mehrwegquote für den Handel im Vergleich zu anderen Ländern voran. Wir sehen, dass die Bedeutung für Mehrwegsysteme international stark zunimmt. Coca-Cola ist insgesamt auf einem guten Weg, das ambitionierte Ziel bis 2030 zu erreichen, aktuell liegt die weltweite Mehrwegquote genau wie in Österreich bei rund 14 Prozent.


Lesetipp: Coca Cola startet Mehrweg-Offensive

(Kooperation)

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