27.11.2024

Wiener Würstelstände sind UNESCO-Kulturerbe

„A Eitrige mit an Bugl“ – Nicht zuletzt wegen des eigenen Sprachschatzes wird die Wiener Würstelstand-Kultur international anerkannt.

Wiener Würstelstand
Wiener Würstelstand © Shutterstock

Wien hat wahrlich viel Kultur zu bieten. Neben den bekannten Gütern wie Musik und Museen sind es auch Herzensinstitutionen wie die Kaffeehaus- und Heurigenkultur, die Wien so lebenswert machen. Nach leidenschaftlichen Bemühungen der echten Wiener Würstelstandler, von Sepp Bitzinger bis zum Scharfen René, ist es nun vollbracht: Endlich sind auch die Würstelstände in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Würstelstände als Orte der Begegnung, der kulinarischen Vielfalt und der Wiener Lebensart.

Bürgermeister Michael Ludwig, der sich im Vorfeld für die Auszeichnung eingesetzt hatte, freut sich: „Der Wiener Würstelstand ist nicht nur ein Ort der kulinarischen Genüsse, sondern auch ein lebendiges Symbol der Wiener Lebensart. Seine Ernennung zum immateriellen Kulturerbe ehrt die Tradition, die Gastfreundschaft und die Vielfalt unserer Stadt. Dieser Titel ist eine Anerkennung für alle Wienerinnen und Wiener, die mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Charme die Würstelstände zu mehr als nur einem Imbiss machen – zu einem Treffpunkt, an dem sich Lebensfreude und Kultur begegnen.“

Der Würstelstand-Jargon

Die Geschichte der Wiener Würstelstände reicht bis in die k.u.k.-Zeit zurück, als fahrbare Garküchen Veteranen eine Einkommensquelle boten. Mit der Erlaubnis fester Standorte ab 1969 entwickelte sich diese Institution weiter und prägt seitdem das Alltagsleben der Stadt. Dabei sind sich die echten Wiener Würstelstandler einig, dass Kebab oder Nudelboxen nichts auf einem Wiener Würstelstand verloren haben. Sehr wohl gehört aber das vielfältige Soziotop unterschiedlichster gesellschaftlicher Schichten am Würstelstand dazu – Blaumann neben Nadelstreif. Und damit auch der eigene Sprachschatz, der sich entwickelt hat. So wird die Käsekrainer zur „Eitrigen“, ein Essiggurkerl zum „Krokodü“, ein Scherzerl zum „Bugl“, eine Perlzwiebel zum „Glasaug“ und das Ottakringer Dosenbier zum „16er-Blech“.

Wir freuen uns mit den Wiener Würstelstandlern und machen uns gleich auf zu einer Stärkung!

von Bernhard Degen


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