Geiger Alm

17/20 WertungWertungWertungWertung
Standort

Lichtersberg 8992 Altaussee Steiermark

Testbericht

Gault&Millau Punkte

17 / 20

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Die Bezeichnung „Alm“ ist korrekt: Man sitzt im kleinen, mit fünf Tischen ausgestatteten Gastraum einer Almhütte, die früher eine Skihütte am Fuß des Losers war. Die Bezeichnung „Haute-Cuisine-Gourmetrestaurant“ trifft es allerdings auch. Dominik Utassy verblüfft mit einem achtgängigen Menü von internationalem Format. Gattin Eva serviert dazu eine mehr als ebenbürtige Weinbegleitung. Eine sehr klassische Hummervariation mit Mangold, Kapern und Estragon-Mayonnaise sowie ein kongenial vom Grünen Veltliner Rosenberg von Bernhard Ott begleiteter Kaninchenrücken mit Artischocke legen gleich zu Beginn die Latte hoch, bevor es zu viel des Guten zu werden droht: Wolfsbarsch mit Kirschen, Gänseleber, Erbsen, Erbsenpüree und Thai-Spargel – das klingt nach geschmacklichem Overkill. Doch erstaunlicherweise beantwortet man nach dem Verzehr die Frage: „Was hätte man besser weggelassen?“ mit: „Nix!“. Nehmen wir zum Beispiel den dritten Gang. Er heißt schlicht „Maibock vom Loser“ und ist mit Abstand das stärkste Gericht des Abends. Meint jedenfalls der Koch, nachdem wir nach dem letzten Gang ins Gespräch kommen. Und wir sind uns dabei sehr einig. Das Gericht fährt ordentlich ein. Dominik Utassy kombiniert – das hat er früher schon einmal gemacht – den jungen Maibock unter anderem mit pochierter Auster. Einer Pléiade Poget Nr. 2, um genau zu sein. Kompakt, kraftvoller Biss, feste Textur. Dazu kombiniert Utassy Brunnenkresse, Kren, Wollmispel und Kräuterseitlinge und einen Austernjus.Utassy beweist mit seiner äußerst ambitionierten Küche, dass bei entsprechender Könnerschaft, „mehr“ manchmal tatsächlich „mehr“ sein kann.

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