Gut Purbach

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Standort

Hauptgasse 7083 Purbach Burgenland

Testbericht

Gault&Millau Punkte

17 / 20

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Max Stiegl, der immer wieder sagt, dass das Braten von Edelteilen barrierefreies Kochen sei, zeigt vor Ort eindrucksvoll, dass er mit seinem Küchenteam in einer eigenen Liga spielt. Und dass er nicht Wasser predigt und Wein trinkt. Denn auf seiner Karte finden sich tatsächlich „from nose to tail“ viele Teile eines Tieres wieder. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die angebotenen Weine und Empfehlungen zum Menü hervorragend sind. Vegetarier und Veganer entdecken hier nicht ihren kulinarischen Himmel, aber das wissen die Betreffenden bereits vor einem Besuch auf Gut Purbach. Was man vorher noch wissen sollte, ist, dass kein klassisches Fine Dining auf den Teller kommt, sondern einfach außergewöhnlich gutes Essen. Es gibt zwei Menüs zur Auswahl, zwischen welchen man je nach Gusto hin und her kombinieren kann. Die pannonischen Kleinigkeiten entpuppen sich als Lardo-Creme, hauchdünne Scheiben vom Mangalitza-Speck, kalter Tafelspitz, Kräuterbutter, frisches Bauernbrot und – zwar weniger pannonisch, dafür umso würziger zum Fleisch – Kimchi und Ajvar. Der salzig marinierte Hering harmoniert perfekt mit seinen Begleitern Melanzani und saurem rotem Rettich. Die Halászlé, die „Pannonische Fischsuppe“, zeigt, wie gut Zander mit Linsen, Safran und kleinen gebratenen Speckwürfeln kann. So Umami, so köstlich schmeckt das würzige Entenmagen-Ragout mit Scheiben von süß eingelegtem Rettich on top, einem Hauch Orange und viel Majoran. In einer feurig heißen Tajine – der mediterrane Duft nach dem Öffnen ist unwiderstehlich – werden die butterzarten Kalbskutteln und die ebenso zarten Calamari mit roten Bohnen serviert. Das rosa gebratene Roastbeef vom Galloway-Kalb als Hauptgang ist längst ein Klassiker des Hauses. Die Somlauer Nockerln auf Eierlikör zum Dessert sind eine umwerfende ungarische Spezialität. Die Empfehlung darf als Muss verstanden werden. Bleibt zu sagen, dass in der Gaststube auch die stimmungsvolle Komponente nicht zu kurz kommt. Weinverkostungen über die Tische hinweg, rockiger Sound vom Plattenteller und Kochempfehlungen des Kellners machen den Sonntagmittag zum echten Erlebnis.

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