Opus

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Standort

Kärntner Ring 1015 Wien Wien

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Testbericht

Gault&Millau Punkte

16 / 20

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Für die einen ist der anachronistische Stil des Imperial-Restaurants eine wohltuende Abwechslung zum modernen Chic. Andere wiederum mögen sich denken: Na ja, ein bisschen mehr freche Frische könnte dem Ambiente und dem Dinner-Stil nicht schaden. Auch das ist Geschmacksache. Der kulinarische Start ist jedenfalls ziemlich üppig, nicht nur wegen der acht Amuse-Gueules, darunter eine klassische Käsekrainer. Auch das Brotkörberl ist reich gefüllt. Und trotzdem erzeugen die folgenden sieben Gänge der zwei Menüs (eines davon vegetarisch) kein Völlegefühl. Die Königskrabbe mit Zitrus, Avocado und Wasabi wirkt als Arrangement etwas überladen, ist aber trotzdem ein wirklich feiner Einstieg. Diese Linie zieht sich fort. Auch die Jakobsmuschel mit Kalbsbries, Sellerie und Erdnuss und der Stör mit Sauerkraut und Kapern sind auf dem Teller ein bisschen zu viel des Guten, als Gaumenfreude dennoch gelungen. Das Fleisch des Duroc-Schweins (mit Perlzwiebel, Chili und Kletzen) hätte einen Hauch zarter sein dürfen. Aber dann: Der Topinambur mit Trüffel, Urkorn und Kamille ist in dieser Kombination famos, und auch die Challans-Ente mit Wintermelone, Brunnenkresse und Sesam sollte als Highlight in Erinnerung bleiben. Das Potenzial dazu hätte auch das Wagyu-Beef mit Felsenauster gehabt. Das Fleisch ist nicht nur von außergewöhnlicher Qualität, sondern auch perfekt rosa auf den Punkt. Schade nur, dass die Süßkartoffeln als Beiwerk ziemlich langweilig schmecken. Bei den Desserts entlädt sich dann wieder die Lust auf Vielfalt – ein Abend, wunderbar süß im Abgang. Traurig ist lediglich die Weinkarte. In Anbetracht eines Hauses mit so viel Ruhm ist ein so überschaubares Angebot fast nicht zu glauben.

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