Zäumen wir das Pferd ausnahmsweise einmal von hinten auf: von den letzten Seiten in der Taubenkobel-Karte. Dort findet man nämlich – à la carte – die Gerichte vom Holzofen, vom offenen Feuer. Etwa den wildgefangenen Steinbutt im Ganzen. Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass Kapern, glasierte Poveraden und Zitrusfrüchte im Spiel sind. Hauptdarsteller aber ist der Butt und nichts als der Butt. In der Regel kommt Weissgerbers Steinbutt aus der Kvarner-Bucht. Eine Flamme, etwas Rauch und ein großartiges Produkt. Viel mehr ist eigentlich nicht notwendig. Wenn man weiß, wie es geht. Und Alain Weissgerber weiß das sehr gut. Highlights aus dem aktuellen Menü: der Zander vom nahen Neusiedler See (Garpunkt: schlicht Weltklasse) mit Eierschwammerln und Zucchiniblüte und – neuerlich aus der À-la-carte-Fraktion – das glasierte Kalbsbries mit Marchfelder Artischocken, Eierschwammerln und Akazienblüten. Weissgerbers Küche ist frankophil und regional gleichermaßen, dazu sattelfest in Sachen Handwerk. Betrachtet man den Taubenkobel als kulinarisch-gastronomisches Gesamtwerk, kann man zur zum Schluss „einzigartig“ kommen.