09.01.2024

Best of: Vegetarische und vegane Restaurants

Neben pflanzlichen Alternativen zu Schnitzel, Würstel und Leberkäse gibt es in Österreich auch hochkarätige Restaurants, die sich der gemüsereichen Küche verschrieben haben. Wir stellen die Besten vor.

Das TIAN in Wien zeigt, wie vielseitig Gemüse schmecken kann
Das TIAN in Wien zeigt, wie vielseitig Gemüse schmecken kann © Ingo Pertramer

Während sich manche von Neujahrsvorsätzen unbeeindruckt zeigen, nehmen andere den Jänner zum Anlass, den eigenen Lebensstil zu verbessern. Hierbei stets hoch im Kurs: die Gesundheit und das Essverhalten. Zu Letzterem geistern besonders Begriffe wie „Veganuary“ und „Dry January“ umher, die – man darf von ihnen halten, was man möchte – freilich einen positiven Kern haben. Ein Verzicht auf tierische Produkte leistet bekanntlich nicht nur einen Beitrag zum Tierwohl, sondern kann auch die Gesundheit fördern und den ökologischen Fußabdruck verringern. Glücklicherweise haben bewusstere Lebensweisen wie diese längst Einkehr in der heimischen Gastronomie gefunden; und zwar ohne, dass sie sich wirklich wie Verzicht anfühlen. Ein Paradebeispiel ist das TIAN in Wien. Das 4-Hauben-Restaurant setzt seit über einem Jahrzehnt Maßstäbe in der vegetarischen Küche und zeigt überdies, wie sensationell eine alkoholfreie Speisebegleitung sein kann. Daneben haben sich österreichweit noch weitere Betriebe aufgetan, die sich entweder vorrangig Pflanzlichem verschrieben haben, oder zumindest an fleischlosen Alternativen tüfteln. Seien es Würstelstände, die nun auch pflanzenbasierte Bosna und Leberkäse anbieten, oder gar Traditionshäuser wie das Sacher, wo sich Veganer*innen neuerdings über ein Wiener Schnitzel freuen dürfen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen die Favoriten der Redaktion vor, die nicht nur mit den guten Vorsätzen vereinbar sind, sondern wo auch Fleischfans nichts fehlen sollte.

TIAN Restaurant

Selten werden Kohlsprossen, Spargel und Co. derart fein aufeinander abgestimmt und angerichtet wie im TIAN. Im hochdekorierten Restaurant gibt es ausschließlich vegetarische und vegane Menüs, serviert in sechs (159 Euro) oder acht (168 Euro) Gängen. Neben der Weinbegleitung (ab 97 Euro) erfreut sich auch die alkoholfreie Begleitung (ab 89 Euro) großer Beliebtheit. Die TIAN-Küche gibt es aktuell außerdem für einen letzten Winter am Arlberg, im Hotel Edelweiss.
18/20 Punkte, 4 Hauben
Himmelpfortgasse 23, 1010 Wien

Eierschwammerl, Heurige und Verjus im TIAN
Eierschwammerl, Heurige und Verjus im TIAN © Ingo Pertramer

GuatzEssen

Da sich rein vegetarische Restaurants insbesondere in Hauptstädten erwarten lassen, stellt diese Empfehlung doch eine Besonderheit dar. Das GuatzEssen, dessen Küchenchef, Peter Fankhauser, jüngst zum Newcomer des Jahres ausgezeichnet wurde, bringt ausgeklügelte Menüs (ab 105 Euro) zu Tisch, wovon die meisten Lebensmittel aus dem eigenen Permakulturgarten stammen.
16,5/20 Punkte, 3 Hauben
Obere März 36, 6275 Stumm im Zillertal

Im GuatzEssen kommt fast alles aus dem Garten
Im GuatzEssen kommt fast alles aus dem Garten © GuatzEssen

Jola

Hinter dem Jola stecken Jonathan und Larissa. Ihr Restaurant in der Wiener Innenstadt bietet wechselnde Überraschungsmenüs (155 Euro) an, die stets der Saison angepasst und rein vegan sind. Zu erwarten sind spannende Kombinationen, die sich ansehnlich auf den Tellern zusammenfinden.
16,5/20 Punkte, 3 Hauben
Salzgries 15, 1010 Wien

Jonathan Wittenbrink und Larissa Andres
Jonathan Wittenbrink und Larissa Andres © Jola

&flora

Zwar gibt es im &flora auch Fleisch- und Fischgerichte, dennoch setzt Küchenchefin Parvin Razavi vorrangig auf pflanzliche Küche. Während das Frühstücksbuffet (28 Euro) und das Lunch-Angebot (ab 21 Euro) viele vegetarische Speisen beinhaltet, kann das Chefs Choice Menü (68 Euro) abends auch rein vegan geordert werden.
15/20 Punkte, 3 Hauben
Breite Gasse 9, 1070 Wien

Rüben-Carpaccio im &flora
Rüben-Carpaccio im &flora © Michael Königshofer

Gerüchteküche

Ein wechselnder Mittagstisch und abendliche Sechs-Gänge-Menüs (99 Euro) stehen bei der Gerüchteküche auf der Speisekarte, allesamt pflanzlich wohlgemerkt. Begleitend dazu dürfen sich Gäste über abgestimmte Weine oder alkoholfreie Getränke – von Kefir, Kombucha bis hin zu Tee-Spezialitäten – freuen.
14,5/20 Punkte, 2 Hauben
Gartengasse 28, 8010 Graz
Gerüchteküche

Alma Gastrothèque

In der Alma Gastrothèque darf sich auf Mediterranes gefreut werden, mit einem vegetarischen Fokus. So können entweder Arancini, französische Zwiebelsuppe oder getrüffelte Gnocci à la carte oder im sehr fair bepreisten Menü (ab 37 Euro) bestellt werden.
14/20 Punkte, 2 Hauben
Große Neugasse 31, 1040 Wien

Ein weiterer Fokus in der Alma Gastrothèque: Naturwein
Ein weiterer Fokus in der Alma Gastrothèque: Naturwein © Ingo Pertramer

Lebenbauer

Das Restaurant Lebenbauer ist eine beständige Adresse in Wien, wenn es um vollwertige Kost geht. Fleisch, Fisch und Geflügel kommen gleichermaßen raffiniert zum Gast, wie die vielen veganen Speisen. Sautierte Seitlingspilze (14 Euro), Kürbissuppe (7 Euro), marinierter Seitan mit Kapern-Oliven-Chiliragout (22 Euro) und mehr.
12,5/20 Punkte, 1 Haube
Teinfaltstraße 3, 1010 Wien

Lebenbauer ist Experte für vollwertige Küche
Lebenbauer ist Experte für vollwertige Küche © Foto beigestellt

TIAN Bistro am Spittelberg

Ein Zweitlokal, das sich als Bistro beschreibt, aber nicht minder raffinierte Gerichte serviert. Im Ableger vom renommierten TIAN herrscht striktes Sharing-Konzept – sowohl beim Frühstück (36 Euro pro Person) als auch beim Menü (54 Euro pro Person). Gut so, wie wir finden, denn so haben alle am Tisch etwas von den Kreationen, wie dem berühmten Schwarzwurzel-Tatar von Paul Ivić (Tipp!).
Schrankgasse 4, 1070 Wien

Raffiniertes Kürbis-Gericht im TIAN Bistro
Raffiniertes Kürbis-Gericht im TIAN Bistro © Ingo Pertramer

Hollerei

Die Hollerei in Wien Fünfhaus wird über das Grätzel hinaus für ihre gute vegetarische Küche geschätzt. In gemütlicher Wirtshaus-Atmostphäre gibt es ein wechselndes Mittagsmenü (ab 13,90 Euro) sowie weitere Speisen wie Polentasalat (10 Euro), Thai Curry (16 Euro) und den Hollerei Burger mit Quinoalaibchen (15 Euro).
Hollergasse 9, 1150 Wien

Der gemütliche Gastraum der Hollerei
Der gemütliche Gastraum der Hollerei © Stefan Joham

Wrenkh

Im Wrenkh dreht sich alles um Gemüse. Die Brüder Karl und Leo Wrenkh bieten in ihren Restaurants am Bauernmarkt und in der Rauhensteingasse erlesene Fleischgerichte, jedoch vorwiegend Vegetarisches an. Auf der Karte stehen ein Mittagsmenü (ab 14,50 Euro), à la carte-Gerichte und ein Dinner (66 Euro), fast alles mit veganen Optionen.
Bauernmarkt 10, 1010 Wien
Rauhensteingasse 12, 1010 Wien

Kreative, saisonale Speisen im Wrenkh
Kreative, saisonale Speisen im Wrenkh © Foto beigestellt

Weitere Empfehlungen:

Die Auswahl folgte ohne Anspruch auf Vollständigkeit nach persönlichen Vorlieben der Redaktion.  Für weitere Tipps freuen wir uns über Einsendungen an redaktion@gaultmillau.at.


von Derya Metzler

Auf dem Laufenden bleiben

Melden Sie sich kostenlos für unseren wöchentlichen Newsletter an.