Die Verwallstube, gegründet 1990 von Manfred Fahrner, ist seit Anbeginn eine der Topadressen am Arlberg. Alpine Kulinarik und ein unverwechselbares Ambiente auf über 2.000 Metern Seehöhe gehen hier eine wunderbare Liaison ein. Die Küche überzeugt durch Kontinuität, ebenso das eingespielte Team, das dem Betrieb schon seit vielen Jahren die Treue hält. Der Start: ein Arlberger Spitz, begleitet von toskanischem Olivenöl des Weinguts Sassicaia – ein klares Statement an Herkunft und Anspruch. Die Kaspressknödelsuppe setzt Maßstäbe: Knödel, wie sie sein sollen, in einer echten Consommé. Viele Hüttenwirte könnten sich hier ein Beispiel nehmen. Nach etwas Wartezeit folgt als Hauptgang Seezunge, perfekt an der Gräte gegart. Ein exzellentes Grundprodukt mit großem Können zubereitet – Frankreich lässt grüßen. Das Dessert, ein Bergkäse-Espuma mit Feigenragout, gefällt – ein Hauch mehr Säure würde vielleicht etwas mehr Spannung erzeugen. Der Weinkeller überrascht mit Tiefe und Vielfalt; die offenen Weine wechseln wöchentlich, können aber mit der Qualität der Flaschenweine nicht mithalten. Schweren Herzens verlässt man diesen Ort des Genusses und der Gastfreundschaft wieder Richtung Tal.