28.11.2023

Aus dem Café Z wird das Caché

Die Wienerin Lisa Machian und ihr Mann Arnaud Champetier übernehmen das kultige Kaffeehaus in Wien Fünfhaus.

Arnaud Champetier und Lisa Machian
Arnaud Champetier und Lisa Machian © Valentin Boschi / Agentur Zwupp

All jenen, die konsequent die Wiener Gastronomie-Szene verfolgen, ist der Name Lisa Machian bereits untergekommen. Seitdem sie zurück aus Paris ist, hat die gebürtige Ottakringerin mit einigen Pop-Ups auf sich aufmerksam gemacht. Unter dem Namen „Caché“ (französisch für 'versteckt') bespielte sie gemeinsam mit ihrem Mann, Arnaud Champetier, unter anderem das Heuer am Karlsplatz, den Dogenhof und das Kommod. Und weil die Hauptstadt ihre Küche derart gut angenommen hat, eröffnen sie kommenden Februar ihr eigenes Café unter selbigem Namen. Schauplatz dafür ist das kultige, wenn auch etwas unscheinbare, Café Z in Fünfhaus.

Charme der 1960er Jahre

Unscheinbar nur deshalb, weil man Lisa Machian mit ihrem Konzept genauso in einem der Wiener In-Grätzel verorten könnte. „Wir haben anfangs auch nur in den inneren Bezirken gesucht“, merkt Machian im Gespräch mit Gault&Millau an. „Als wir das Z besichtigt haben, hat es aber einfach gepasst.“ Das Eckcafé in der Meiselstraße 2 wurde mehrere Jahre von der Wirtin und ehemaligen Sozialarbeiterin Christa Ziegelblöck geführt und zu einer wahren Institution gemacht, das mittlerweile viele Stammgäste zählt. „Es wurde so viel Liebe hineingesteckt“, sagt Machian. Das zeigt sich unter anderem bei der Inneneinrichtung – von der Leuchtreklame, die auf den Regalen ihren Platz findet, bis hin zum originalen Mobiliar aus den 1960er Jahren. Diesen Charme möchten auch die neuen Besitzer*innen bewahren, denn „das Café soll sich in seiner Struktur nicht verändern“.

London, Paris, Wien

Lisa Machian fasste jedoch nicht von Anfang an Fuß in der Gastronomie. Nach dem Publizistik-Studium ging es für sie zunächst nach London, wo sie mehrere Jahre in der Werbung tätig war und sie auch ihren Mann, gebürtiger Franzose und gelernter Koch, kennenlernte. Als dieser wieder zurück nach Paris wollte, um ein Restaurant zu eröffnen, folgte Machian ihm. Dort konnte sie endlich ihrer Leidenschaft nachgehen und nach einer Kochschule Erfahrungen im hochdekorierten Restaurant L‘Astrance sowie mehreren Bistros sammeln. Eine eigene Catering-Firma brachte ihr anschließend namhafte Kund*innen im Fashion-Bereich (u.a. Chanel, Acne, Dior). Eine Zeit, die Machian als „sehr bereichernd, aber auch wahnsinnig anstrengend“ beschreibt. Für Lisa Machian und Arnaud Champetier, die zu dieser Zeit Eltern eines Sohnes wurden, rückte sodann vermehrt der Wunsch nach ruhigeren Lebensumständen in den Vordergrund, weswegen sie sich 2020 dazu entschieden, nach Wien umzusiedeln.

Galerie

© Valentin Boschi / Agentur Zwupp

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Französisch und ein bisschen japanisch

Im Café Caché vereinen Machian und Champetier nun ab Februar 2024 ihre geballten kulinarischen Fähigkeiten und bringen französisch inspirierte Speisen mit japanischen Akzenten zu Tisch. Wie bei ihrer Vorgängerin wird es einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch geben. Außerdem soll das Frühstücksangebot ausgeweitet sowie an drei Abenden Dinner serviert werden. Bis dahin muss nicht unbedingt auf die Gastronom*innen verzichtet werden – es lohnt sich, ihren Instagram-Account zu verfolgen, um anstehende „versteckte“ Pop-Ups nicht zu verpassen.

Café Caché

Meiselstraße 2, 1150 Wien
Mo, Di: 9 bis 18 Uhr; Mi bis Fr: 9 bis 22 Uhr (geplant)
ab Februar 2024

instagram.com/cachewien


von Derya Metzler

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