Griggeler Stuba

Eine schöne alte Stube – oder „Stuba“ im hiesigen Dialekt – hat schon etwas Gemütliches und ist der perfekte Rahmen, um einen genussvollen Abend zu verbringen. Stilvoll starten wir mit Premium-Champagner und ein paar Miniaturgrüßen aus der Küche: Carabinero-Tatar mit Kaviar und Räucheraal-Essenz mit Forellenkaviar umreißen das Rogenthema auf köstliche Art und Weise, das etwas später mit Beluga-Kaviar, Kartoffelpüree, Eigelb und Belper Knolle seinen krönenden Abschluss findet.Dann zeigt eine Variation des roten Paprika in verschiedenen Texturen, wie facettenreich und vielschichtig dieses oft als derb angesehene Gemüse sein kann. Dazu ein gereifter Silvaner aus Rheinhessen – eine unerwartet stimmige Kombination. Außerdem vereint dieser Gang sensorischen Hochgenuss mit einer lehrreichen Lektion: So schmeckt Paprika! Ja, auch die Lachsforelle und das Zanderfilet schmecken uns sehr gut, sind aber vergleichsweise „brav“. Nicht so das grandiose Kalbsbries in Trüffelsauce mit weißem Spargel und frischen Erbsen – das vielleicht beste Innereiengericht dieses Jahres! Mit geschmortem Wagyu-Beef und einer auf den Punkt gegarten Taube mit Heidelbeeren ergibt sich die Möglichkeit, vom Weißwein zum Rotwein zu wechseln, was in diesem Haus natürlich immer äußert reizvoll ist. Ein wirklich großartiges Menü findet mit einem kreativen Kürbisdessert leider keinen würdigen Abschluss, was irgendwie schade ist. Natürlich schaut das Dessert toll aus und schmeckt auch sehr gut. Aber nach dem bemerkenswerten Höhenflug des zuvor Gezeigtem ist es dann doch vergleichsweise simpel. Den großartigen Gesamteindruck kann der süße Kürbis aber nicht wirklich trüben. Die Griggeler Stuba war und ist eines der besten Restaurants unseres Landes, in dem man Gerichte bekommt, die lange in Erinnerung bleiben.